Logistik

Was die Palette der Zukunft können wird

von Joachim Graf

23.02.2024 Ohne Daten gibt es auch keine Künstliche Intelligenz für Internet der Dinge, Lager und Supply-Chain: Ein jetzt gestartetes Projekt untersucht, wie sich Europaletten eigenständig in logistische Prozesse mittels sensorbasierter Aktivitätserkennung einbeziehen lassen.

 (Bild: Fraunhofer IML)
Bild: Fraunhofer IML
Paletten erzeugen auch Bewegungs- bzw. Mobilitätsdaten (z. B. durch QR-Codes). Diese mussten bislang aber stets durch Begleitinformationen wie Kamerabilder eingeordnet werden. Das Forschungsprojekt Pal2Rec des Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML   überprüft nun, ob sich die Bewegungsdaten von Paletten durch den Einsatz von Sensoren erkennen und interpretieren lassen. Das würde nicht nur eine komplett neue Datengrundlage für logistische Prozesse liefern, sondern auch ganz neue Analysemöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Bewegungen von Ladungsträgern (z. B. Paletten) können bisher nicht eigenständig mit Hilfe von Sensordaten auf logistische Prozesse (wie z. B. das Gabelstapler-Handling) zurückgeführt werden. Die Zuordnung der erfassten Bewegungsdaten ist immer auf begleitende Informationen wie Kamerabilder angewiesen. Ohne diese Zuordnung können die Daten jedoch nicht für die Interpretation und Analyse von Aktivitäten in Prozessketten genutzt werden. Es besteht daher die Notwendigkeit, die Daten auch ohne Begleitinformationen interpretierbar zu machen.

Ziel ist der Machbarkeitsnachweis, der reproduzierbaren Erkennung von Logistikprozessen durch die Auswertung und Interpretation von Sensordaten. Anhand der erfassten Zeit- und Bewegungsdaten können Bewegungsmuster erkannt und Prozesse in Aktivitätskategorien (z. B. ?Heben mit Gabelstapler?) unterteilt werden. Als Grundlage für die Versuche dienen Szenarien aus der Logistik, die Lagerprozesse abbilden. Um diesen Nachweis zu erbringen, statten die Forschenden eine Demonstrator-Palette mit den nötigen Sensoren aus. In einem experimentellen Rahmen wollen sie herausfinden, welche Sensoren besonders geeignet sind und welche Daten gesammelt werden sollen. In Kooperation mit Industriepartnern werden die Prozessschritte identifiziert, die im Mittelpunkt der Datenerhebung stehen sollen. Auf dieser Grundlage entwickeln die Forschenden ein Skript, das die Aufbereitung der Daten und eine manuelle Aktivitätserkennung ermöglicht. Schließlich sollen die Erkenntnisse großflächig unter Realbedingungen getestet werden.
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