Konsumklima

Trotz Inflation & schlechter Konsumlaune: Im Handel und E-Commerce herrscht Optimismus

von Susan Rönisch

17.11.2022 Die Inflation liegt derzeit bei 10 Prozent und das Konsumklima war laut GFK im Oktober schlechter als während der Corona-Lockdowns - trotzdem blicken UnternehmensinhaberInnen und Führungskräfte aus Handel und E-Commerce optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft 2022.

 (Bild: azboomer / pixabay.com)
Bild: azboomer / Pixabay
Eine Umfrage von Fiverr   , die Ende Oktober unter 502 UnternehmensinhaberInnen und Führungskräften aus dem Handel und E-Commerce in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt, welche Erwartungen sie in Zeiten der Inflation und der weltweiten Krise an die Umsätze im vierten Quartal haben und welche Maßnahmen sie ergreifen, um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Die Umfrage zeigt: Um den Abverkauf der Waren zu steigern, investieren die Befragten mehr als im vergangenen Jahr, und fast die Hälfte (48 Prozent) gewährt ihren KundInnen höhere Rabatte.

So nimmt in 2022 fast jede/r zweite befragte UnternehmensinhaberIn (48 Prozent) mehr Geld für Social Media Anzeigen auf Facebook   , Instagram   und TikTok   in die Hand, um die Zielgruppen auf sich und das eigene Sortiment aufmerksam zu machen. Mehr Partnerschaften mit anderen Marken als im letzten Jahr gehen 41 Prozent ein, und knapp über ein Drittel (35 Prozent) plant mehr Werbeaktionen oder Events in ihren Geschäften. Die rechtzeitige Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft ist zentral. So haben mehr als sieben von zehn (71 Prozent) der befragten UnternehmensinhaberInnen und Führungskräfte dieses Jahr ein bis drei Monate früher mit der Planung von Weihnachtsaktionen begonnen als im Jahr 2021.

Rabattaktionen im Trend

Das Konsumklima war im Oktober laut GFK schlechter als während der beiden Corona-Lockdowns, als der Einzelhandel schließen musste. KundInnen können sich laut Fiverr-Studie jedoch über geplante Rabattaktionen im Handel freuen. Fast die Hälfte (48 Prozent) der befragten Unternehmen plant sie im Weihnachtsgeschäft fest ein, wobei die Höhe der Rabatte variiert. Über ein Drittel (36 Prozent) der Befragten gibt den KäuferInnen 10 bis 20 Prozent Nachlass und über die Hälfte von ihnen (53 Prozent) plant Rabatte von 21 bis 24 Prozent. Eine:/r von Zehn (10 Prozent) plant sogar Rabatte von 25 bis zu 40 Prozent.

Optimismus trotz großer Herausforderungen

Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel und E-Commerce die wichtigste Phase des Geschäftsjahres. Und die HändlerInnen sind in diesem Jahr laut Umfrage optimistisch. Im Vergleich zum Vorjahr rechnen mehr als drei Viertel von ihnen (77 Prozent) mit einem Umsatzanstieg, obwohl sie aktuell vor großen Herausforderungen stehen. Unterbrechungen der Lieferkette oder Engpässe bei den Lagerbeständen (40 Prozent) sowie der wirtschaftliche Abschwung (40 Prozent) bereiten ihnen Sorgen. Viele der befragten deutschen UnternehmensinhaberInnen und Führungskräfte (39 Prozent) fürchten zudem die Konkurrenz durch größere E-Commerce-Player (Amazon, Etsy usw.) sowie Personalmangel (38 Prozent) im intensiven vierten Quartal. Auswirkungen auf den Umsatz durch die Inflation sieht mehr als ein Drittel (36 %) als Herausforderung. Diese liegt derzeit bei 10 Prozent in Deutschland.

Dieses Jahr ist das Weihnachtsgeschäft für viele der befragten UnternehmensinhaberInnen und Führungskräfte auch ein Indikator für die Geschäftsaussichten im nächsten Jahr. Sieben von zehn Befragten (70 Prozent) gaben an, dass ihre Umsatzentwicklung in dieser Weihnachtssaison im Vergleich zu den Vorjahren einen Einfluss auf ihre allgemeinen Geschäftsaussichten haben wird. Es ist zwar noch keine Trendwende hinsichtlich des Konsumklimas in Sicht, aber immerhin prognostiziert die GfK für den Monat November 0,9 Punkte mehr als im Oktober.
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