Langfristige Corona-Folge: Kunden verschieben Konsumwünsche
28.05.2020 Während der Pandemie haben Kunden neue Konsumgewohnheiten entwickelt, die noch lange nachhallen werden. Dazu zählt, dass sie ihr Geld lieber zusammenhalten.
Die finanziellen Verluste ziehen sich demnach quer durch alle Bevölkerungsschichten. Gleichzeitig zementiert die Krise Vermögensunterschiede. So haben 19 Prozent aller Deutschen das Sparen angesichts der Corona-Pandemie eingeschränkt, acht Prozent legen kein Geld mehr zurück und zehren gleichzeitig sogar ihre Ersparnisse auf, fünf Prozent bilden gar keine Rücklagen mehr und weitere fünf Prozent weniger als vor der Krise. Elf Prozent der Befragten sparen dagegen sogar mehr, vor allem die junge Generation zwischen 16 und 29 Jahren. "Durch die Einschränkungen der vergangenen Wochen - geschlossene Restaurants und stornierte Urlaube - haben viele Menschen weniger ausgegeben. Diese freien Mittel werden nun genutzt, um sich ein zusätzliches finanzielles Polster anzulegen", erklärt Karsten Rusch , Finanzexperte der Postbank.
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Jetzt Mitglied werdenUmfragen von Innofact im Auftrag der Norisbank im Oktober 2019 (1.003 Personen ab 18 Jahren) und März 2020 (1.050 Personen) zeigen ebenfalls deutliche Auswirkungen auf die Anschaffungspläne der Deutschen. Im März gaben 45 Prozent der Befragten an, aufgrund der Corona-Krise zunächst die persönlichen finanziellen Auswirkungen abwarten zu wollen. Geplante größere Anschaffungen wie Autokauf, Immobilien oder elektronische Geräte werden lieber auf Eis gelegt. Insbesondere Frauen stellen demnach ihre Konsumpläne in der aktuellen Situation zurück. Auffällig ist die Zurückhaltung auch bei den 60- bis 69-Jährigen: 25,5 Prozent hatten sich noch Ende 2019 für 2020 vorgenommen, sich auch mal mehr zu gönnen. Aktuell sind es nur noch 9,1 Prozent. Laut Norisbank leidet auch der "sonst schwer zu erschütternde Sparwille der Deutschen", der erstmals seit drei Jahren sinkt. Dafür steigt die Bereitschaft, zur Finanzierung von Wünschen und notwendigen Anschaffungen Kredite aufzunehmen.
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Jetzt Mitglied werdenLaut der GfK-Studie zur Konsumentenstimmung in der Covid-19 Epidemie glauben 33 Prozent der Befragten in Deutschland, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. Während deshalb ein Viertel auf ihren geplanten Urlaub verzichtet, wollen beispielsweise sieben Prozent den Kauf von Kleidung, Autos und Luxusgütern verschieben. Petra Süptitz, GfK-Expertin im Bereich Consumer Insights, geht deshalb davon aus, dass die Verbraucher in nächster Zeit sehr bedarfsorientiert einkaufen werden. "Aufgeschobene und weiterhin notwendige Käufe werden nachgeholt. Darunter auch Produkte, die stärker an den stationären Handel gebunden sind, wie zum Beispiel beratungsintensive Elektrogroßgeräte wie Einbaugeräte, aber auch Smartphones, Fernseher, höherwertige Elektrokleingeräte wie Kaffeevollautomaten oder auch Babyausstattung." Die neue Normalität werde durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld und knappere Verbraucherbudgets gekennzeichnet sein. "Darauf werden sich Händler und Hersteller einstellen müssen", so Süptitz.
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