Zahl der B2C-Marktplätze hat sich verdoppelt
24.05.2022 Innerhalb von nur zwei Jahren ist die Zahl der aktiven Marktplatz-Player im deutschsprachigen Raum im B2C-Bereich um 40 Prozent auf 214 gestiegen. Verglichen mit 2015 hat sich die Zahl in etwa verdreifacht.
Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt: Allein in der Consumer-Welt, die alle Formate ohne B2B umfasst, wurden in den vergangenen zwei Jahren rund 100 zusätzliche Online-Marktplätze von neuen und etablierten (Handels-)Anbietern gestartet. Im gleichen Zeitraum sind rund 30 Marktplätze wieder vom Markt verschwunden, darunter große Namen wie Rewe oder Rakuten , aber auch diverse Nischenplayer und Start-ups. Die Gründe dafür sind vielfältig: In zahlreichen Fällen wurden Unternehmen übernommen, fusioniert oder umbenannt (Kleiderkreisel / Vinted, Uvinum / drinks & Co. etc.). In anderen wurde das Marktplatzmodell wieder verworfen (Rewe) oder der Rückzug aus der DACH-Region beschlossen (Rakuten).
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Jetzt Mitglied werdenJede Nische hat ihren Marktplatz
Unterteilt man die Online-Marktplätze nach Kategorien, so zählten die Studienautoren über 200 Online-Marktplätze, die dem B2C-Bereich zuzuordnen sind. In Sachen Sortimentsgestaltung folgt rund ein Fünftel der B2C-Marktplätze der Amazon-Strategie und positioniert sich als Vollsortimenter und ein knappes weiteres Fünftel (17 Prozent) sind Multicategory-Anbieter. Die große Mehrheit jedoch sucht ihr Heil in der Spezialisierung auf eine Kategorie oder Warengruppe. Für nahezu jede Branche und jede Nische finden sich inzwischen zahlreiche mehr oder minder starke Wettbewerber, so die Studienautoren: "Doch Hunderte B2C-Marktplätze in Deutschland und Europa machen es Newcomern nicht leicht, Marktanteile zu ergattern, und auch die Marktplatz-Seller stehen beim Management der unterschiedlichen Kanäle vor immer größeren Herausforderungen."Die Entwicklung der B2B-Marktplätze wird in der vorliegenden Studie bewusst nur am Rande gestreift, von den Studienautoren allerdings als "the next big thing" gesehen. Innerhalb Europas gibt es im B2B-Segment bereits über 300 Online-Marktplätze. Bis 2025 soll die Zahl auf deutlich über 1.000 B2B-Marktplätze explodieren - das ist nicht nur die Prognose der Experten, auch die großen Investoren setzen darauf.
Die enorme Anzahl an Marktplätzen, die ständigen Neugründungen und die permanente Ausdifferenzierung der Marktplatzangebote sind auch ein idealer Nährboden für Start-ups und agile Unternehmen. Zwar verwies schon die erste Ausgabe der Marktplatz-Studie von ecom consulting und gominga auf die vielen Unternehmen, die sich auf Marktplatzdienste wie Software-Schnittstellen, Content-Verwaltung, Logistik oder After-Sales-Services spezialisieren. Doch verglichen mit der Power, die diese Technologie- und Dienstleisterbranche heute hat, war es damals noch ein zartes Pflänzchen. Innerhalb der vergangenen Jahre schuf diese Marktplatz-Zulieferbranche Zehntausende von Arbeitsplätzen, macht Milliardenumsätze, zieht Milliarden-Investments an und ist dadurch zum eigenen Flywheel des Marktplatz-Ökosystems geworden.
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