Arbeitswelt

Alle Führungspositionen bei Otto jetzt in Teilzeit möglich

von Christina Rose

14.07.2023 Der Otto-Konzern schreibt Führungspositionen ab sofort grundsätzlich in vollzeitnaher Teilzeit aus. Ab sofort gelten 80 Prozent Arbeitszeit als neuer Standard bei Ausschreibungen. Die neue Regelung soll mehr Frauen in Führungspositionen bringen.

 (Bild: Deutsche Telekom)
Bild: Deutsche Telekom
Otto schreibt ab sofort alle Führungsrollen in vollzeitnaher Teilzeit (80 Prozent oder mehr) aus. Dieser neue Standard gilt für alle DirektorInnen, Bereichs- und Abteilungsleitungen. So können künftig auch Menschen, die nicht in Vollzeit (37,5 Stunden) arbeiten, jede vakante Führungsrolle bei Otto   übernehmen, entsprechende Eignung vorausgesetzt. Aktuell ist jede fünfte Führungskraft bei dem Onlinehändler in Teilzeit tätig, der Großteil davon Frauen. Die Frauenquote von derzeit 40 Prozent in Führungspositionen soll mithilfe der neuen Ausschreibungsregelung weiter erhöht werden.

"Erfolgreiche Führung und Teilzeitvertrag schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Wir sind fest davon überzeugt, dass auch Führungskräfte vor allem dann effizient und überzeugend sind, wenn die Balance zwischen Privat- und Berufsleben stimmt. Ein Job mit Führungsverantwortung aber ist - das weiß ich aus eigener Erfahrung - auch intensiv, weshalb das Minimum von 80 Prozent der vollen Arbeitszeit die Basis geworden ist. Mit der neuen Regelung schaffen wir Rahmenbedingungen, um die Geschlechtervielfalt in Führungsebenen zu erhöhen, also vor allem, den Anteil von Frauen in Führung zu steigern. Denn: Viele Frauen wollen Führungsverantwortung, jedoch fehlen oft die Voraussetzungen dafür", sagt Katy Roewer , die als Otto-Bereichsvorständin für Service und Personal selbst in 80 Prozent tätig ist.

Mit der neuen Teilzeitoption für Führungspositionen will Otto eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung für alle Personen unterstützen, unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, und fördert die bessere Verteilung unbezahlter Sorgearbeit ('Equal Care'). Seit Jahren gibt es flexible Arbeitsmodelle mit individueller Gleitzeit und Teilzeitoption sowie mobiles Arbeiten über die Corona-Pandemie hinaus: Wer wann wie wo arbeitet, entscheiden die Teams weiterhin eigenverantwortlich.
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