Payment

Convenience: Weniger ist mehr beim Onlinezahlungsangebot

von Susan Rönisch

13.06.2022 Das Smartphone ist heute ständiger Shoppingbegleiter und jede/r zweite KundIn shoppt "smart". Händler überschätzen dabei jedoch die Relevanz von Apps. So zeigt eine Studie, dass ein mobiloptimierter Onlineshop und Check-out erfolgsversprechender sind. Händler müssen beim Zahlungsangebot daher das Thema Convenience im Auge behalten.

 (Bild: Paypal)
Bild: Paypal
Der Kontakt zur Kundschaft findet für Händler heute über verschiedenste Kanäle statt. Dabei gewinnt das Smartphone immer mehr an Relevanz. Rund 48 Prozent des Kundenstamms sind laut den im Rahmen der "ECC Paymentstudie Vol. 26"   befragten Händlern heute "smarte" KundInnen, das heißt solche, die überwiegend mobil shoppen. Einer eigenen App bedarf es dabei jedoch nicht zwingend. 45 Prozent der Onlinehändler bieten ihren KundInnen eine solche an, überschätzen jedoch die Relevanz aus Konsumentensicht. Stattdessen sind ein mobiloptimierter Onlineshop und Check-out heute Pflicht und der Handel setzt dies auch immer mehr in der Praxis um: Während im Januar 2021 nicht einmal die Hälfte der Händler über einen mobiloptimierten Check-out verfügte (43 Prozent), sind es ein Jahr später immerhin fast drei Viertel (71 Prozent). Wie Händler den Bedürfnissen der Kundschaft an mobiles Shopping und Payment begegnen und welche Einsatzmöglichkeiten Händler dem Smartphone am Point-of-Sale (POS) gewähren, zeigen die Ergebnisse der Studie des ECC Köln   .

Ausweitung des Zahlungsangebots unter Berücksichtigung von Convenience

Im Schnitt 8,3 Zahlungsverfahren bieten Händler ihrer Kundschaft aktuell zur Auswahl im Onlineshop an und der Trend zu einem breiteren Zahlungsangebot schreitet weiter voran. So sollen durchschnittlich 3,4 weitere Zahlungsverfahren bis Ende 2023 folgen.

Den Studienautoren zufolge ist die Ausweitung des Zahlungsangebots aus Händlersicht sinnvoll, sollte aber nicht dem Motto 'Masse statt Klasse' folgen. Ein überladener Check-out kann schnell unübersichtlich werden und die Kundschaft überfordern. Wichtiger ist es, den richtigen Mix je nach Zielgruppe und Kundentyp zu finden. Die gute Nachricht: KonsumentInnen ändern ihre Zahlungsgewohnheiten nur langsam - die optimale Voraussetzung für Händler, den richtigen Paymentmix zu etablieren.

Um dem Thema Convenience bei einem gleichzeitig umfangreichen Zahlungsangebot gerecht zu werden, steuert jede/r dritte Händler (32 Prozent) seinen Zahlungsmix individuell je nach Endgerät aus. Neben der Steigerung der Convenience beim Check-out-Prozess (49 Prozent) erhoffen sich Händler insbesondere auch, die allgemeine Kundenzufriedenheit zu steigern (63 Prozent) sowie das Risiko von Zahlungsausfällen zu reduzieren (53 Prozent).

Preview von Gründe für die Aussteuerung von Zahlungsmitteln nach Device

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Jeder zweite Händler bietet Rechnungskauf am POS an

Auch im stationären Handel hält das Smartphone immer mehr Einzug. Zwar ist in puncto Zahlungsangebot der Händler immer noch das Bargeld am weitesten verbreitet (92 Prozent), auf das Bedürfnis der KonsumentInnen, kontaktlos bezahlen zu können, hat der Handel jedoch reagiert: So bieten 70 Prozent der mittelständischen Händler diese Möglichkeit an oder planen die Einführung bis Ende 2023. Und auch Omnichannel-Paymentservices gewinnen an Bedeutung: So werden das Bezahlen mit Crypto-Währung, das Spenden beim Bezahlen, das Zahlen in 30 Tagen oder der Rechnungskauf im Geschäft zwar bisher nur von wenigen KonsumentInnen genutzt, sind aber doch mehr als jeder bzw. jedem Zweiten bekannt. Insbesondere der Rechnungskauf wird bereits von 46 Prozent der Händler am POS angeboten, weitere zwölf Prozent planen die Einführung.
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