Auslandsreport: Migros macht Millionen mit Crowdsourcing

Auf der Online-Communinty Migipedia.ch können Internetnutzer nun schon seit vier Jahren eigene Produktideen vorschlagen und von dem Schweizer Handelsriesen Migros umsetzen lassen. Dieses Crowdsouring-Projekt läuft erfolgreich, wie die Handelsgruppe berichtet:

MigipediaBildquelle: Screenshot

„Bereits über 50 neue Produkte schafften es dank der grössten Schweizer Unternehmens-Community in die Migros-Regale. Diese setzen bisher 40 Millionen Franken um.“

Zu den von Nutzern generierten Produkte gehören beispielsweise eine Zahnpasta mit Mojito-Geschmack oder das Knäckebrot mit Gruyere-Käse. Doch nicht nur wegen solchen neuen Produktideen ist die Crowdsourcing-Community für den Einzelhändler wichtig:

„Studien zeigen, dass Kundenempfehlungen für Konsumenten weit vertrauenswürdiger sind als klassische Werbung. Dank über 86‘000 Produkttipps und -bewertungen von Migipedia-Usern ist die Webseite zum Sammelsurium von hilfreichen, garantiert werbefreien Produkt-Informationen geworden. Auch für die Migros sind die Rückmeldungen Gold wert.“

Kunden können aber nicht nur Produktideen vorschlagen und vorhandene Artikel bewerten. Migros lässt die Nutzer auch darüber abstimmen, wie beispielsweise ein neu entwickeltes Produkt einmal heißen soll. Genutzt werden solche interaktiven Formate übrigens überwiegend von Frauen, wie weitere Details über die Crowdsourcing-Plattform verdeutlichen:

Fakten MigipediaBildquelle: Screenshot

Ein vergleichbares Crowdsourcing-Portal betreibt hierzulande Tchibo mit seiner Plattform Tchibo Ideas (Motto: „Mitmachen, mitreden, mitgestalten“), die bereits 2008 – also zwei Jahre vor Migipedia – gestartet ist. Tchibo-Kunden haben das Sortiment seitdem unter anderem um eine teilbare Tortenhaube und einen Eislöffel mit ergonomischem Griff erweitert.

In den USA wiederum verfolgt der Teleshopping-Sender QVC mit seinem Portal QVC Sprouts  seit gut einem Jahr einen ähnlichen Ansatz wie Tchibo und Migros in Europa. Während hierzulande aber bereits erste Ideen und Entwürfe interessant sind, erwartet QVC verkaufsfertige Produkte („retail-ready products“). Über diese können dann Nutzer der Community abstimmen, die beliebtesten Produkte werden schließlich ins Online-Sortiment aufgenommen.

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