"Amazon Fresh" gestartet: Mehr Zusatz-Service als Killer-Feature
04.05.2017
eFood-Hürden: Gute Nahversorgung, fehlende Kontrolle
Den stationären Lebensmittel-Märkten dürfte Amazon daher zunächst kaum die Butter vom Brot nehmen. Das legt auch ein Blick in andere Märkte nahe, in denen Kunden schon länger online Lebensmittel bestellen können. In der Schweiz etwa sind mit Coop@Home (Start: 2006) und LeShop (1999) zwei eFood-Pioniere bereits über ein Jahrzehnt am Markt aktiv. Doch obwohl die Migros-Tochter LeShop im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 3,5 Prozent auf 182,1 Mio. Franken (exkl. MwSt.) steigern und Coop@Home um 7,2 Prozent auf 129 Mio. Franken netto wachsen konnte, kommen beide Online-Supermärkte zusammen erst auf einen Marktanteil von wenigen Prozent . Das bestätigt die These, dass Verbraucher nicht gerade auf solche Liefer-Services warten. Auch weil Umfragen zu Folge viele Verbraucher immer noch befürchten, dass sie bei Lieferdiensten gammelige Ware erhalten - und daher lieber weiter vor Ort kaufen möchten. Laut einer Umfrage unter 2.900 Verbrauchern durch die Beratung A.T. Kearney kaufen Konsumenten jedenfalls online keine Lebensmittel, weil sie vor allem mit den bestehenden Einkaufsmöglichkeiten zufrieden sind (66 Prozent der Befragten in Deutschland) und sie unsicher wegen der Produktqualität sind (55 Prozent). Amazon hat zwar sicher den Vorteil, dass der Anbieter hierzulande den deutschen E-Commerce dominiert und daher über Vertrauen bei den Kunden verfügt. Bislang steht die Marke Amazon aber für ein klassisches Universalangebot - und nicht für Lebensmittel. Ob Verbraucher sich daher überhaupt von Amazon frische Lebensmittel zuschicken lassen wollen, steht damit auf einem anderen Blatt. Aktuell hat "Amazon Fresh" rund 85.000 Produkte im Sortiment, die Ware wird in einem Fresh-Depot im Berliner Ortsteil Tegel kommissioniert (siehe Foto). Lebensmittel verkauft Amazon prinzipiell schon seit 2010 über seinen deutschen Online-Shop. Das Angebot war bislang aber auf haltbare Produkte begrenzt. Über den Blitz-Lieferservice Prime Now können sich Prime-Kunden in München und Berlin aber seit einem Jahr bereits frische und gekühlte Lebensmittel in einer Stunde zustellen lassen .Basis
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