Markenschutz

Mehrheit der Verbraucher misstraut Shopping via Social Media

von Frauke Schobelt

20.09.2019 Immerhin 31 Prozent der Verbraucher kaufen trotz Bedenken vor Fälschungen über Social-Media-Kanäle ein. 63 Prozent der Konsumenten finden jedoch, dass Markenunternehmen mehr tun müssen, um Kunden online zu schützen.

 (Bild: Cobe)
Bild: Cobe
Social Media muss Teil der Markenschutz-Strategie sein. Dies raten die Autoren einer internationalen Studie von MarkMonitor   , Softwareanbieter für Online-Markenschutz und Tochter von Clarivate Analytics   . Denn mehr als 90 Prozent der Verbraucher haben Bedenken, über Social-Media-Kanäle einzukaufen. Fast ein Drittel der Befragten tut dies trotzdem. Um diesen Anteil zu erhöhen, müssen Markenunternehmen mehr tun, um ihre Kunden online zu schützen, so das Fazit. Für die Studie befragte Vitreous World im August 2019 online 2.603 Verbraucher aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Deutschland und Italien zu den Themen Online-Shopping, Sicherheit und die Rolle von Marken.

Verbraucher sind sich der Risiken beim Einkauf via Social Media durchaus bewusst. Sie machen sich vor allem Sorgen um die Sicherheit bei der Zahlung (59 Prozent), die Qualität der Waren (56 Prozent), den Datenschutz (55 Prozent) und den Kauf einer Fälschung (47 Prozent). 31 Prozent der Befragten haben schon einmal unwissentlich einen gefälschten Artikel online gekauft, 23 Prozent davon über Social Media. Die Mehrheit der Verbraucher (63 Prozent) findet, dass Marken, Online-Marktplätze und Social-Media-Plattformen nicht genug tun, um sie vor Fälschern, Betrug und Cyberkriminellen zu schützen.

Faktoren, die Konsumenten dazu bewegen, über einen Social-Media-Kanal einzukaufen: 55 Prozent lassen sich von der Reputation der Marke beeinflussen, gefolgt von Erfahrungen und Empfehlungen anderer (48 Prozent). Für 34 Prozent spielen 'Likes' von Freunden und Familie eine Rolle. Auch wenn Prominente den Kanal unterstützen, hat das auf fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent) Einfluss.

Kunden vor Fälschern schützen

"Immer mehr Menschen sind in Social-Media-Netzwerken aktiv und nutzen diese auch zunehmend für Online-Shopping. Daher wird die Zahl der Einkäufe via Social Media wahrscheinlich in Zukunft weiter steigen. Wie unsere Studie zeigt, sind Verbraucher weiterhin im Visier der Fälscher - unabhängig davon, wo sie online einkaufen. Sie erwarten von Marken und Social-Media-Plattformen, dass sie ihre Kunden schützen", sagt Stefan Moritz, Regional Director Central Europe, MarkMonitor. "Deshalb müssen Unternehmen Social-Media-Plattformen in ihre Online-Markenschutzstrategien integrieren. Zwar verfügen viele Social-Media-Plattformen bereits über Schutzmechanismen gegen den Verkauf von Fälschungen und sie verbessern kontinuierlich die Möglichkeiten, solche Fälschungen zu erkennen und zu sperren. Aber Verbraucher sind ganz klar der Meinung, dass alle Beteiligten noch mehr tun müssen."

30 Prozent der Verbraucher zahlen ohne Bedenken mit Kreditkarte

Die Studie zeigt auch, dass Verbraucher beim Einkauf via Social Media in bestimmte Aspekte Vertrauen haben. So halten zum Beispiel 66 Prozent der Befragten die Informationen für zuverlässig, die von Shopping-Seiten auf Social-Media-Kanälen angezeigt werden. 30 Prozent fühlen sich wohl dabei, mit ihrer Kreditkarte zu bezahlen. Konsumenten haben wenig Bedenken, Kleidung, Wohnaccessoires und Elektronikartikel über Social Media zu kaufen. Es gibt jedoch auch Produkte, die sie nie auf diesem Weg erwerben würden. Dazu gehören Schmuck (27 Prozent), Urlaubsbuchungen (27 Prozent), Gesundheitsartikel (26 Prozent) und Veranstaltungstickets (24 Prozent).

Die Studie kann hier   heruntergeladen werden.
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