Werbeausgaben

Ausgaben für Retail Media, Digital-Out-of-Home und Addressable TV steigen

von Susan Rönisch

22.09.2022 Im kommenden Jahr werden vergleichsweise junge Digitalkanäle kräftig zulegen, allen voran Retail Media. Für die Netto-Spendings im digitalen Werbemarkt wird ein Plus von zwölf Prozent erwartet.

 (Bild: TheDigitalArtist / Pixabay)
Bild: TheDigitalArtist / Pixabay
Die Investitionen im digitalen Marketing werden im nächsten Jahr vor allem in Retail-Media-Umfeldern steigen. Laut dem aktuellen FOMA-Trendmonitor   wachsen die Netto-Spendings um 27 Prozent, so viel wie in keinem anderen Bereich. Daneben setzen die Werbungtreibenden verstärkt auf digitale Kommunikation in einst klassischen Medien: Addressable TV mit plus 21 Prozent, Digital-Out-of-Home mit 19 Prozent und Digital Audio mit einem Zuwachs von 18 Prozent bei den Netto-Spendings werden 2023 ebenfalls kräftig zulegen, so die Einschätzung des Fachkreises Online-Mediaagenturen (FOMA) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und der Organisation der Medienagenturen (OMG).

Für die gesamte digitale Werbung erwarten die befragten Mediaagenturen einen Anstieg der Netto-Spendings von zwölf Prozent. Demnach stehen die Zeichen laut FOMA-Trendmonitor weiterhin auf einem ungebrochenen Wachstum, trotz der multiplen Unsicherheiten. Die großvolumigen Kategorien werden ihre Bedeutung in Zukunft beibehalten oder ausbauen. Auch in fünf Jahren, so 66 Prozent der Befragten, werden Search und Retail Media sehr bedeutend sein. Video-Formate bezeichnen 81 Prozent als sehr relevant. Die Entwicklung geht zulasten der Kategorie Display, die zwar das digitale Marketing seit zwei Jahrzehnten neben Search prägt, aber an Relevanz verlieren wird.

Der umfassende Bereich der wachsenden Video-Werbung betrifft mehrere Bereiche wie etwa Content-Angebote, Social Media und Addressable TV. Video-Werbung sei die relevanteste Kommunikationsform. Hier gebe es die größte Dynamik und einen hohen Handlungsbedarf. Den crossmedialen Wirkungsnachweis sehen daher viele der Befragten als eine Herausforderung an. Auch die Werbeambitionen der Streaming-Plattformen stehen auf der Themenliste. Sie stellen für die Weiterentwicklung des digitalen Werbemarktes einen relevanten Faktor dar, wie 94 Prozent der befragten Agenturen bestätigen.

Der jährliche FOMA-Trendmonitor spiegelt die Geschäftserwartungen für den digitalen Werbemarktes aus Sicht der Mediaagenturen wider. Er liefert unter anderem eine Basis für mittelfristigen Planungen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass von Mediaagenturen eine breitere und gleichzeitig spezialisiertere Digitalkompetenz im Umgang mit Daten und im kreativen Ausschöpfen der Möglichkeiten der jeweiligen Kanäle gefragt wird. Daher beschäftigt die Agenturen der intensive Wettbewerb um Talente, Fachkräfte sowie spezialisierte Expertinnen und Experten. 83 Prozent der befragten Agenturen bezeichnen diese Herausforderung als "sehr groß", elf Prozent als "groß". Geprägt wird die Rekrutierung von Fachkräften durch die Tatsache, dass nicht nur der generelle Bedarf steigt, sondern auch der Anspruch an die Kenntnisse. Dabei gilt: Beschäftigungen in einer Mediaagentur sind aufgrund der zunehmenden Relevanz der digitalen Werbung und Mediaplanung krisensicher, kreativ und zukunftsorientiert.
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