Konsumverhalten

Preiskommunikation: Diese Kanäle punkten bei der Schnäppchenjagd

von Frauke Schobelt

12.09.2022 In Zeiten der Inflation rücken Produktpreise wieder stärker in den Fokus. Zu glaubwürdigen Informationsquellen zählen für die preissensible VerbraucherInnen das Geschäft vor Ort, Prospekte - und Amazon.

 (Bild: Alex auf Pixabay)
Bild: Alex auf Pixabay
Aufgrund steigender Lebensmittelpreise und höherer Heizkosten haben viele Deutsche Angst, ihren Lebensstandard nicht mehr halten zu können. Immer mehr KonsumentInnen kaufen deshalb verstärkt bei Discountern oder greifen vermehrt zu Preiseinstiegsprodukten. Wie eine Studie von IFH Media Analytics zeigt, empfinden jedoch 41 Prozent der Befragten die produktübergreifenden Preissteigerungen als unfair. Darauf sollten sich Händler und Hersteller in ihrer Angebotskommunikation einstellen: "In Zeiten der Krise brauchen Händler und Hersteller die richtigen Marketingbotschaften, um die Unsicherheit und das Misstrauen in der Bevölkerung gegenüber Preissteigerungen abzudämpfen. Entscheidend für die Beurteilung der Glaubwürdigkeit dieser Botschaften, ist die Wahl eines vertrauenserweckenden Mediums, weshalb sie gut durchdacht sein sollte", sagt Andreas Riekötter , Geschäftsführer IFH Media Analytics. Für den Report "Crossmediale Angebotskommunikation - relevanter denn je?" wurde unter anderem eine Befragung unter 1000 Personen bezüglich der Vertrauenswürdigkeit von Preiskommunikation in verschiedenen Marketingmedien durchgeführt.

Prospekte regen nach wie vor zum Kauf an

Nicht jedes Medium transportiert preisbezogene Werbebotschaften demnach gleich gut. Als besonders glaubwürdig empfinden die befragten Kundinnen und Kunden Preiseangaben ganz klassisch im Geschäft. Aber auch der Prospekt wird von 64 Prozent der Befragten als glaubwürdige Preisinformationsquelle eingeschätzt und liegt damit - wenn auch knapp - noch vor Amazon (63 Prozent). Über die Hälfte der Befragten fühlt sich durch den Prospekt zum Kauf angeregt und rund 60 Prozent bewerten die abgedruckten Angebote als informativ. Am schlechtesten schneiden Preiswerbebotschaften in Sozialen Medien ab. Sie werden nur von unter 30 Prozent der Befragten als glaubwürdig eingestuft und bilden auch in den Bereichen kaufanregend (34 Prozent) und informativ (32 Prozent) das Schlusslicht.

Preis übertrifft Nachhaltigkeit

In der Krise steigt die Preissensibilität, Themen wie Nachhaltigkeit, Qualität und Service der Produkte rücken dagegen in den Hintergrund. Werbeaussagen zu Rabatten und Sonderaktionen wurden von mehr als 60 Prozent der Befragten als kaufanregend und informativ bewertet. Auch in puncto Glaubwürdigkeit schnitten diese Kategorien am besten ab (Sonderaktionen 57 Prozent, Rabatte 56 Prozent), während Werbung für Beratung und Service nur von 43 Prozent der Befragten für glaubwürdig gehalten wird.
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