In Deutschland wird 2021 wieder verstärkt in ITK investiert

von Frauke Schobelt

06.09.2021 Nach der Corona bedingten Stagnation im vergangenen Jahr prognostiziert IDC für den ITK-Markt 2021 wieder ein Wachstum. Unterbrochene Lieferketten und knappe Komponenten wirken jedoch in manchen Bereichen als Bremse.

 (Bild: kreatikar / pixabay.com)
Bild: kreatikar / Pixabay
Der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) in Deutschland stagnierte im Coronajahr 2020 mit einem Gesamtvolumen von rd. 144,8 Mrd. Euro (plus 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr). Für 2021 erwartet die International Data Corporation   (IDC) einen Zuwachs von 4,4 Prozent auf knapp 151 Mrd. Euro, getrieben durch den anhaltenden Aufschwung in allen Technologiemärkten. Die geht aus dem Report 'Worldwide Black Book'   des IDC hervor.

Die hohe Nachfrage nach Personal Computing Devices wie Tablets und PCs, PC-Monitoren sowie Infrastructure-as-a-Service verhinderte 2020 einen Einbruch des Gesamtmarktes für ITK in Deutschland. Die Prognosen bleiben auch für 2021 optimistisch, vor allem wegen der anhaltend starken Nachfrage nach Notebooks in Wirtschaftszweigen wie der Bildung und der öffentliche Verwaltung, aber auch aus der Privatwirtschaft.

Die Ausgaben für Computerzubehör bzw. Peripheriegeräte in Deutschland bleiben voraussichtlich stabil. IDC erwartet hier ein moderates Wachstum von rd. 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, befeuert vor allem durch die anhaltende Nachfrage nach PC-Monitoren. Die Knappheit bei den Komponenten bremst hingegen das Wachstum im Bereich der Hardcopy Peripherie, also bei Druckern und MFPs (Multifunktionsprintern). Hier kann die vorhandene Nachfrage nicht entsprechend bedient werden.

Pandemiebedingt unterbrochene Lieferketten wirkten sich 2020 ebenfalls dämpfend auf den Absatz von Smartphones aus. Der Markt hat sich allerdings im ersten Quartal 2021 deutlich erholt, IDC geht in diesem Segment von einem Wachstum von 13,1 Prozent für das laufende Kalenderjahr aus.

"Der konjunkturelle Rückgang im Jahr 2020 hat in vielen Unternehmen bereits angelaufene Digitalisierungsinitiativen ausgebremst bzw. temporär auf Eis gelegt", sagt Lynn-Kristin Thorenz , Associate VP Research & Consulting für die DACH-Region bei IDC. "Wir beobachten allerdings jetzt zum Glück verstärkt, dass sich der Digitalisierungsprozess nicht mehr aufhalten lässt. Ganz im Gegenteil werden wir 2021 in diesem Bereich eine deutliche Dynamik sehen. Das schließt auch eine verstärkte Nutzung der Cloud ein, ebenso dürfte die starke Nachfrage nach Anwendungen in den Bereichen Human Capital Management, Marketing und Customer Service bis Jahresende andauern." Für den deutschen Softwaremarkt rechnet IDC mit einem stabilen Wachstum von knapp sieben Prozent.

Der Markt für Telekommunikationsdienstleistungen in Deutschland wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter erholen, so die IDC. Remote Working, Collaboration und Online-Medienkonsum werden auch in Zukunft einen festen Platz im Alltag einnehmen, so dass Konnektivität sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen immer wichtiger wird. Die erheblichen Auswirkungen, die Covid-19 auf einige TK-Teilmärkte im Jahr 2020 hatte, werden den Aufschwung allerdings auch in den nächsten Quartalen bremsen. IDC erwartet für 2021 einen leichten Rückgang der Ausgaben für Telekommunikationsdienstleistungen um 1,3 Prozent.
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