Einzelhandel: Innenstädte leiden, Umland und Online profitieren
08.05.2023 Die Einzelhandelsumsätze in den Innenstädten liegen weiter unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie.
Die Ergebnisse wurden auf Basis von anonymisierten und aggregierten Daten zu Einzelhandelsumsätzen ermittelt, die Mastercard zur Verfügung gestellt hat, sowie durch kleinräumige Daten zum Homeoffice-Potential, die infas 360 im Auftrag des ifo Instituts erhoben hat.
"Knapp 25 Prozent aller Beschäftigten arbeiten seit der Pandemie zumindest einen Tag in der Woche im Homeoffice. Diese Beschäftigten kaufen auch verstärkt wohnortnah ein. Wir gehen davon aus, dass diese Veränderung im Einkaufsverhalten bleiben wird", sagt Koautorin Carla Krolage vom ifo Institut. Diese Verteilung ähnelt einem Donut mit einem Loch in der Mitte, wie er auch für die Immobilienpreise in den USA nach der Pandemie gefunden wurde. Die aktuelle Analyse zeigt, dass diese Konsumverschiebung insbesondere an Wochentagen deutlich auftritt.
Die Geschäfte des Einzelhandels konnten gleichwohl im letzten Jahr Marktanteile gegenüber dem Online-Shopping zurückgewinnen. Im Sommer 2022 lag der Anteil der Online-Umsätze an privaten Konsumausgaben bei 21,2 Prozent. Das war ein Rückgang von mehr als zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Der Trend zum Online-Shopping ist nach der Pandemie gestoppt worden.
"Die Pandemie hat die Arbeitswelt und das Einkaufsverhalten nachhaltig verändert. Die Kombination aus dauerhaft mehr Homeoffice, mehr Online-Shopping und den kleinräumigen Konsumveränderungen stellen Innenstädte umso mehr vor die Herausforderung, ihre Konzepte an die neue Normalität anzupassen und ihre Attraktivität zu steigern", sagt Falck.
Die Studie analysiert Einzelhandelsumsätze aus Mastercard SpendingPulse, das Einzelhandelsumsätze in Geschäften und online misst, sowie anonymisierte und aggregierte inländische Kartenzahlungen aus der 'Mastercard Geo-Insights'-Datenbank. Diese enthält tagesgenaue Informationen zu Ausgabemustern an Kassenterminals für alle Postleitzahlengebiete der fünf Metropolregionen und wurde dem ifo Institut für dieses Projekt von Mastercard zur Verfügung gestellt. Zusätzlich nutzt die Studie repräsentative, mikrogeographische Umfragedaten zum Homeoffice-Potential der Beschäftigten auf Postleitzahlebene, die durch infas 360 erhoben wurden.
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