Internationalisierungs-Risiko wächst: In zwei von drei Ländern gibt es mehr Insolvenzen
24.01.2019 Für international tätige Onlinehändler und Dienstleister wächst das Risiko: In zwei von drei Ländern weltweit steigen die Insolvenzen. Global erwartet Kreditversicherer Euler Hermes 2019 rund 6% mehr Insolvenzen als im vergangenen Jahr.
Ende der fetten Jahre und des leichten Geldes
Wachstum und Nachfrage reichen also in zahlreichen Ländern und bei zahlreichen Unternehmen nicht mehr aus, um Produktions-, (Re-)Finanzierungskosten oder Investitionen im Zuge eines Strukturwandels zu decken. Weitere Gründe seien das Ende des leichten Geldes, eine historisch hohe Verschuldung von Unternehmen, neue Insolvenzregeln oder, wie in China, die wesentlich größere Bereitschaft, Insolvenzverfahren auch anzuwenden. Zudem gebe es eine Extraportion Insolvenzen in den Ländern, in denen in den letzten Jahren Neugründungen stark angestiegen sind. Viele dieser jungen Firmen würden es nicht schaffen.Deutschland ist mit einer Stagnation der Fallzahlen 2019 weiterhin gegen den Trend, zusammen mit den USA und den Niederlanden, die beide 2019 voraussichtlich ebenfalls gleichbleibende Fallzahlen verzeichnen. Zu den Klassenbesten gehören zudem Brasilien (-6%), Griechenland (-6%), die Tschechische Republik (-10%) und Ungarn (-11%). Auch Kolumbien (-10%), Portugal, Irland und Litauen (alle jeweils -5%) verzeichnen sinkende Fallzahlen. Allerdings sind die Pleitezahlen dort weiterhin auf einem historisch jeweils sehr hohen Niveau.
In Zentral- und Osteuropa kommen weitere Risiken hinzu: Durchschnittlich 4% mehr Insolvenzen erwarten die Volkswirte in der Region für 2019. Allen voran die Slowakei (+16%), Russland (+6%), Polen und die Türkei (je +5%), Rumänien und Bulgarien (je +3%). Auch in Großbritannien steigt das Insolvenzrisiko, vor allem wegen des Brexits.
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