Digitale Spaltung innerhalb der älteren Generation
04.03.2022 Silver Surfer unterscheiden sich deutlich von anderen Onlinenutzenden, was den Zugang zu und die Nutzung von digitalen Medien betrifft.
Personen ab 60 Jahren nutzen das Internet vor allem für Kommunikation und Information. 81 Prozent der Onlinerinnen und Onliner nutzen mindestens einmal in der Woche Suchmaschinen, drei Viertel WhatsApp oder andere Dienste für Kurznachrichten, 70 Prozent schreiben oder empfangen E-Mails und 68 Prozent informieren sich im Internet über Nachrichten/Aktuelles. Dies sind Ergebnisse der SIM-Studie 2021 (SeniorInnen, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest.
Das Informationsverhalten der älteren Generation ist deutlich von der Sozialisation mit den klassischen Medien wie Fernsehen und Tageszeitung geprägt. Vor allem beim aktuellen Weltgeschehen oder bspw. beim Thema "Corona", ist das Fernsehen die erste Informationsquelle, bei regionalen Themen ist hingegen die Tageszeitung wichtigste Informantin. Allerdings ist das Internet bereits eine wichtige Alternative bei der Suche nach Informationen und liegt bei allen abgefragten Themengebieten unter den Top 3 der relevanten Informationsquellen. Bei der Information zu neuen Produkten oder zu einem aktuellen persönlichen Problem ist das Internet bereits erste Priorität.
Obwohl das Internet bei vielen älteren Personen bereits Teil des Alltags ist, gibt es weiterhin große Defizite und Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Geräten. Nur etwa jede vierte Person attestiert sich gute oder sehr gute Kenntnisse im Umgang mit einem Computer / Laptop oder dem Internet (je 24 Prozent), noch geringer wird die eigene Kompetenz bei Smartphone (22 Prozent) oder Tablet (17 Prozent) eingeschätzt. Nach Schulnoten betrachtet, geben sich die Befragten im Durchschnitt die Note 3,8 für die Smartphonekompetenz. Dies zeigt den enormen Bedarf an weiteren, kontinuierlichen und nachhaltigen Bildungsangeboten für ältere Menschen. Die Angaben geben aber auch einen Hinweis darauf, dass diese digitalen Geräte und Medien Defizite in der Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit für diese Zielgruppe aufweisen.
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