Nicht nur Nudeln und Klopapier: Was Deutsche jetzt kaufen

von Christina Rose

25.03.2020 Das "Wort "Hamsterkäufe" war in den letzten Tagen und Wochen in aller Munde. Bilder leerer Nudel- und Toilettenpapierregale machten die Runde in Medien und Social Media. Aber auch andere Artikel finden gerade reißenden Absatz.

 (Bild: Pixabay / CC0)
Bild: Pixabay / CC0
Die Einkaufs-App Bring!   hat das Einkaufsverhalten bei Artikeln des täglichen Bedarfs in den vergangenen Wochen analysiert. Dabei wurden die jeweiligen Wochendaten seit dem 16. Februar 2020 bis einschließlich 22. März 2020 verglichen und die Zuwachsraten ermittelt. Das Ergebnis: Es wird generell deutlich mehr eingekauft, nicht nur "Hamster"-Produkte wie Mehl, Konserven oder Seife. Klarer Rekordhalter ist allerdings nicht das berühmte Toilettenpapier, sondern Konserven aller Art: Deren Einkauf stieg in den letzten fünf Wochen um 2.497 Prozent an.

Überraschender Zweiter: Blumenerde! Mit einem Anstieg um 515 Prozent versechsfachte sich ihr Verkauf in den letzten fünf Wochen - wobei gerade die letzte Woche ein besonders rasantes Wachstum verzeichnete. Die Zeit zuhause ist für viele offenbar Anlass für mehr Gartenarbeit.

Überraschung dagegen beim Toilettenpapier: Dies landete in den letzten fünf Wochen lediglich 33 Prozent häufiger in den Einkaufswagen - ob es daran lag, dass es zu oft ausverkauft war? Dass die Einkäufe generell deutlich zugenommen haben, zeigen die Daten für die traditionell meist gekauften Produkte: Die Zuwächse bei Artikeln wie Milch, Eier, Brot oder Butter lagen im Schnitt zwischen einem Viertel und einem Drittel.

Weitere Ergebnisse:
  • Viele andere "Hamster"-Produkte verzeichnen deutliche Wachstumsraten, so beispielsweise Desinfektionsmittel (292 Prozent), Seife (221 Prozent), Reis (150 Prozent), Mehl (134 Prozent) oder Nudeln (119 Prozent).
  • Auch die vielen freien Abende zuhause schlagen sich in den Bring!-Daten wieder: Alkohol wurde deutlich häufiger gekauft. Stieg der Einkauf von Deutschlands liebstem Getränk Bier noch relativ moderat an (36 Prozent), erfreute sich Wein mit 61 Prozent deutlich stärkerer Beliebtheit.
  • Auch Süßigkeiten sind gefragt: Die Zahlen für Kekse (77 Prozent) und Schokolade (79 Prozent) deuten darauf hin, dass sich die Deutschen das Zuhausebleiben versüßen wollen.
  • Ganz ungesund ernähren sich die Bundesbürger aber auch in Corona-Zeiten nicht: Obst wuchs um 62 Prozent, einzelne Produkte aus den Bereichen Obst und Gemüse wie Äpfel (36 Prozent), Tomaten (33 Prozent) oder Bananen (28 Prozent) zogen ebenfalls spürbar an.
  • Weniger gesund: Der Einkauf von Zigaretten stieg um fast die Hälfte (47 Prozent).
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