Nach Mini-Plus im Vorjahr: Bonprix wächst wieder kräftig

06.10.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Nachdem das Geschäft des Mode-Versenders Bonprix   im vergangenen Geschäftsjahr 2014/15 (Stichtag: 28. Februar) mit einem hauchdünnen Plus von 0,6 Prozent    quasi stagnierte, dürfte die Otto-Tochter im laufenden Geschäftsjahr wieder deutlich zulegen. Dafür sprechen jetzt die Zahlen für die ersten sechs Monate 2015/2016, die Bonprix gerade eben frisch vorgelegt hat.

Bonprix Online-ShopDie Otto-Tochter Bonprix verkauft ausschließlich Eigenmarken (Bild: Screenshot)

Demnach konnte der Textilhändler von März bis September 2015 seinen Umsatz gleich um satte zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Konkrete Zahlen nennt die Otto-Tochter zwar nicht. Im vergangenen Geschäftsjahr kam Bonprix aber über alle 27 Länder auf einen Netto-Umsatz in Höhe von 1,295 Mrd. Euro   , so dass der Umsatz in den ersten sechs Monaten zusammen bei ungefähr 650 Mio. Euro über alle Ländermärkte liegen dürfte. Besonders gut entwickelte sich das Geschäft in den USA und in Westeuropa, wo Bonprix in Frankreich, Großbritannien und den Benelux-Staaten aktiv ist. Doch auch in Deutschland gab es ein Umsatzplus von rund vier Prozent, was durchaus bemerkenswert ist. Schließlich klagen hierzulande Textilhändler tendenziell eher darüber, dass das Geschäft stagniert oder sogar zurückgeht. Im vergangenen Jahr gab es hierzulande zudem kein Wachstum, die Umsätze hatten sich lediglich "stabil" entwickelt. Jetzt liegt Bonprix in Deutschland über der Planung. Zum ordentlichen Wachstum in Deutschland haben unter anderem die TV-Spots beigetragen   , mit denen im ersten Halbjahr 2015/16 für Mode von Bonprix geworben wurde (siehe Video   ).
Zulegen konnte die Otto-Tochter aber noch aus weiteren Gründen. So sei die Marke prinzipiell modischer und aktueller geworden. Das habe man unter anderem erreicht, weil die Zahl der Kollektionen erhöht wurde und man das Profil der fünf Eigenmarken (BPC, Rainbow, Bodyflirt John Baner und BPC Selection) schärfen konnte. Bademoden werden von Bonprix jetzt zudem das ganze Jahr über angeboten, was ebenfalls zu mehr Umsatz geführt habe. Potenzial sieht man auch im Geschäft mit Großen Größen, das ebenfalls zunehmend ausgebaut wird.

Ausblick: Neben dem Umsatz soll sich auch die Rendite weiter verbessern

In den USA wiederum profitiert Bonprix vom Geschäft der Zweitmarke “Venus   “, die im Jahr 2009 übernommen worden war und auf Bademode spezialisiert ist. Nachdem es hier bereits im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 26 Prozent auf über 100 Mio. Euro gab, konnte Bonprix den Umsatz in den USA in den ersten sechs Monaten 2015/2016 erneut um über 70 Prozent steigern - auch wegen positiven Währungseffekten. Gut entwickelt sich derzeit auch das Geschäft in jungen Märkten wie der Türkei, Brasilien oder Schweden, wenn auch hier die Zuwächse bei Bonprix noch auf einem kleinen Umsatzniveau stattfinden. Marcus AckermannNeben dem Umsatz entwickelt sich auch die Rendite positiv, die bei über fünf Prozent in den ersten sechs Monaten 2015/2016 liegt. Bei einem Netto-Umsatz von geschätzten 650 Mio. Euro wäre das in absoluten Zahlen ein Wert von rund 30 Mio. Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr 2015/2016 rechnet Marcus Ackermann (siehe Foto links), Vorsitzender der Geschäftsführung bei bonprix, daher nicht nur mit einem deutlichen Wachstum zum Vorjahr, auch eine Rendite im mittleren einstelligen Bereich sei für Bonprix realistisch. Bonprix war nach Unternehmensangaben in den vergangenen sechs Geschäftsjahren immer profitabel. Nachdem die Rendite im vorletzten Geschäftsjahr 2013/2014 auch schon in einem mittleren einstelligen Bereich lag   , hatte sich das Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr aber wieder verschlechtert. Nach Angaben der Otto-Gruppe   gab es zwar ein deutlich positives Ergebnis   , das aber hinter dem sehr guten Vorjahr zurückgeblieben war   . Als Grund für diese Entwicklung nannte der Handelskonzern damals einen prinzipiell rückläufigen Textilmarkt   . Bonprix ist in aktuell in 27 Ländern aktiv und verkauft über Print-Kataloge, Online-Shops und Filialen. Das Geschäft im Ausland macht über 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Vertreten ist die Otto-Tochter zwar auch in Russland. Die schwierige Lage dort färbt aber nicht auf den Umsatz bei Bonprix ab, da das Geschäft in Russland über die Otto Group Russia   läuft.