Multichannel statt Pureplay: Media-Saturn beerdigt 5 Redcoon-Shops
06.10.2016
"Kombination aller Vertriebskanäle das ideale Modell“
"Die Übernahme von Redcoon erfolgte mit dem strategischen Ziel, die zu diesem Zeitpunkt wenig ausgebauten Online-Aktivitäten der Media-Saturn-Gruppe als Ganzes voranzutreiben", erklärt ein Sprecher des Handelskonzerns gegenüber neuhandeln.de. "Zu dieser Zeit war alles andere als klar, was das gewinnende Model in diesem Bereich wird." So war Redcoon als Online-Pureplayer zwar fokussiert auf den Internet-Vertrieb. Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe dann aber doch gezeigt, dass "die Kombination aller Vertriebskanäle das ideale Modell" für die Media-Saturn-Gruppe sei. Durch das zunehmende Online-Geschäft der anderen Vertriebslinien würden sich nun auch die Kundengruppen von Redcoon, Media Markt und Saturn "zunehmend überschneiden". Wegen diesen Erfahrungen habe man daher nun entschieden, die Geschäftstätigkeit von Redcoon in fünf Ländermärkten einzustellen - was die Gruppe nach eigenen Angaben aber gut verschmerzen kann. Denn in allen vom Aus betroffenen Ländermärkten bleibe Media-Saturn der "klare Marktführer". Die Media-Saturn-Gruppe hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/2016 (Stichtag: 30. September) einen Online-Umsatz in Höhe von 435 Mio. Euro netto über alle Online-Shops erzielen können (siehe Grafik). Im Vorjahreszeitraum (Anfang April bis Ende Juni 2015) kam Media-Saturn erst auf einen Online-Umsatz von 404 Mio. Euro netto, was ein Wachstum von rund 7,8 Prozent ergibt. Bei den Online-Shops der Vertriebsmarken Media Markt und Saturn fällt das Wachstum sogar stärker aus. Hier gab es gleich ein Wachstum von 34,7 Prozent im dritten Quartal des Jahres 2015/16. Dieses starke Wachstum beruht unter anderem darauf, dass das Online-Sortiment weiter ausgebaut wird. Während aber das Online-Geschäft bei Media-Markt und Saturn brummt, gehen die Internet-Umsätze bei dem Online-Pureplayer Redcoon aus der Handelsgruppe weiter zurück. Hintergrund ist, dass die Gruppe bei dem 2011 übernommenen Elektronik-Versender die Strategie geändert hat . Seit dem Start in das laufende Geschäftsjahr 2015/16 beschafft Redcoon daher keine Produkte mehr günstig auf dem Graumarkt. Dadurch kann der Händler keinen Preisvorteil mehr an Kunden weitergeben, wodurch der Elektronik-Versender nicht mehr so preisattraktiv ist. Durch die neue Strategie betreibt Redcoon auch keinen Großhandel mehr mit Graumarkt-Ware, über den zusätzliche Umsätze erzielt wurden. Bereits Ende 2014 hatte Media-Saturn die Redcoon-Shops in Frankreich und Dänemark beerdigt .Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!