Teleshopping: 1-2-3-tv muss 2013 einen Verlust verbuchen

von Stephan Randler

23.03.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Auktionssender 1-2-3.tv   hat im vorletzten Geschäftsjahr 2013 nur einen Netto-Umsatz von 91,5 Mio. Euro erwirtschaften können, wie jetzt dem frisch veröffentlichten Jahresabschluss für diese Berichtsperiode zu entnehmen ist. Damit ist der Umsatz um rund drei Prozent gesunken, nachdem der Teleshopping-Anbieter 2012 noch 94,3 Mio. Euro Umsatz verbuchen konnte. 1-2-3.tv

1-2-3.tv verkauft Produkte über Live-Auktionen im TV (Bild: Screenshot)

Dem Bericht zufolge hat 1-2-3.tv im Geschäftsjahr 2013 seine Ziele verfehlt. So heißt es, dass man ursprünglich mit einem Wachstum "im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich" gerechnet hatte. Dass es dann doch nicht so gekommen ist, hat gleich mehrere Gründe. Zum einen gingen 2013 zunächst 1,3 Mio. Haushalte bei der TV-Reichweite in Niedersachsen verloren, als dort die analoge Kabelverbreitung abgeschaltet wurde. Durch Investitionen in die digitale Verbreitung war im Gegenzug zwar die technische Reichweite gestiegen. In den ersten Monaten der Aufschaltung von zusätzlichen digitalen Haushalten hat 1-2-3.tv den Verlust der analogen Reichweite im Geschäftsjahr 2013 aber nur teilweise kompensieren können.

Geschäftsjahr 2013: "Schwächen im Sortiment" verschulden Umsatzeinbußen

Neben der Technik hat aber auch das Warenangebot dafür gesorgt, dass die Umsatzprognose verfehlt wurde. So heißt es auf Nachfrage von neuhandeln.de, dass der Auktionssender in den letzten - an sich ja starken - Monaten des Geschäftsjahres 2013 mit Umsatzrückgängen zu kämpfen hatte, die "auf Schwächen in einzelnen Sortimenten" zurückzuführen waren. Neben dem Umsatz hat sich im Geschäftsjahr 2013 auch das Ergebnis verschlechtert. So ist das EBITDA von zuvor positiven 1,9 Mio. Euro (2012) auf negative -1,7 Mio. Euro gesunken, statt einem Jahresüberschuss von 1,2 Mio. Euro gab es einen jahresfehlbetrag von -2,5 Mio. Euro. Als Gründe für das schlechtere Abschneiden nennt 1-2-3.tv in seinem Jahresabschluss neben Investitionen in die digitale Verbreitung auch höhere Marketingaufwendungen. So wurde im Jahr 2013 zum Beispiel in mobile Anwendungen und ein neues On-Air-Design investiert. Trotz Umsatzeinbußen und Verlusten gibt es aber auch positive Nachrichten. So konnte der Umsatz pro Kunde gesteigert werden, was 1-2-3.tv mit einem besseren Kundenservice und einer schnelleren Auftragsabwicklung begründet. Zusätzlich wurde 2013 als Zahlverfahren neben der Lastschrift auch der Kauf auf Raten eingeführt, was den Service verbessert habe.

Aktuelle Geschäftsentwicklung stimmt 1-2-3.tv wieder zufrieden

Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 konnte 1-2-3.tv übrigens wieder spürbar wachsen, wie es gegenüber neuhandeln.de heißt. So habe man insbesondere in der zweiten Jahreshälfte ein Wachstum zwischen zehn und 30 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreswerten erreichen können, weil man unter anderem die Reichweite erneut steigern und die Sortimente besser an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten konnte. Diese positive Entwicklung spiegle sich auch in einem guten Ergebnis für das Geschäftsjahr 2014 wider, mit dem man "sehr zufrieden" sei. Bei den Live-Auktionen von 1-2-3.tv sinkt der Preis für ein Produkt immer so lange, bis jedes Stück verkauft wurde. Am Ende jeder Live-Auktion bezahlen alle Bieter dann nur den letzten beziehungsweise niedrigsten Preis. Im Gesamtumsatz von 91,5 Mio. Euro sind neben den Umsätzen aus Warenverkäufen und Erlösen aus Versandkostenpauschalen auch Einnahmen aus Telefon-Mehrwertnummern enthalten. Der Hintergrund: Wer bei einer Auktion am Telefon mitbieten will, muss eine gebührenpflichtige Nummer wählen. Das verhindert Spaßanrufe.
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