Neun Tipps für den Aufbau eines modernen Technologie-Stacks
Gastbeitrag von Judith Geuking
Während monolithische Lösungen im E-Commerce einst den Markt dominierten, erfordern die heutigen und sich stetig verändernden Verbraucheranforderungen eine flexiblere und anpassungsfähigere Technologie. Aber wie soll der Wechsel von der All-in-One-Suite zu einem MACH-Stack gelingen, der auf Microservices, API-first, Cloud-native SaaS und Headless-Technologien basiert? Besser schrittweise oder mit einem großen Knall? Wir geben neun Tipps zur Vorgehensweise:
Tipp 1: Beteiligung aller Stakeholder
Bei der Implementierung eines neuen Technologie-Stacks sollten alle Abteilungen und Stakeholder berücksichtigt werden, unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Umsatzanteil. Unternehmen sollten daher auch die Bedürfnisse kleinerer Abteilungen oder Teams berücksichtigen.
Tipp 2: Das richtige Mindset etablieren
Unternehmen sollten den Übergang zu "Composable Commerce", also einem zusammensetzbaren Stack, als einen kontinuierlichen Prozess und nicht als Endziel betrachten. Durch die gewonnene Flexibilität lässt sich immer testen, lernen, anpassen - ganz im Einklang mit sich verändernden Anforderungen und Kundenbedürfnissen.
Tipp 3: Eine moderne Technologie als Grundlage des Stacks wählen
Beim Aufbau eines neuen Technologie-Stacks ist es am besten, zunächst einen Kern des neuen Systems als Ausgangspunkt für weitere Verbesserungen zu wählen, z. B. ein Headless CMS oder ein Headless Commerce.
Tipp 4: Mit den "Niedrig-Hängenden-Früchten" beginnen
Unternehmen sollten einzelne Komponenten identifizieren, die einfach auszutauschen und zu implementieren, aber bereits kritisch sind, um den Nutzern einen direkten Mehrwert zu bieten. Das können einzelne, aber dennoch komplexe Funktionen wie der Checkout sein oder einfach bestimmte Landingpages oder Microsites, um die User Experience zu verbessern. Dabei sollte man sich aber auch fragen: Wie viele Komponenten können wir gleichzeitig austauschen?
Durch diesen Ansatz wird das monolithische System in kleine Teile zerlegt und langsam und schrittweise durch einzelne Komponenten ersetzt. So lässt sich der Geschäftswert bereits zu einem frühen Zeitpunkt beweisen, anstatt erst nach dem vollständigen Launch nach mehreren Monaten, wenn alles fertig ist.
Tipp 5: Technologieauswahl mit Bedacht
Es ist wichtig, nicht nur einem Trend zu folgen. Marken sollten Technologien auf der Grundlage ihrer spezifischen Anforderungen auswählen und nicht nur, weil es "alle tun". Ein Proof-of-Concept-Vorgehen bietet sich an.
Tipp 6: Wiederholen, bis es fertig ist
Indem immer mehr Komponenten ausgetauscht werden, bewegen sich Unternehmen in Phasen hin zu einer vollständigen Migration. Ein sogenannter "Fallback-Plan" kann während der Übergangsphasen hilfreich sein, indem zum Beispiel das alte, aber auch das neue CMS gleichzeitig betrieben werden.
Tipp 7: Komponenten ändern, nicht die Plattform
Bei einem echten MACH-Stack ist ein Onlinehändler nicht an eine proprietäre Technologie oder einen Anbieter gebunden. Ganz flexibel können Unternehmen Komponenten nach Bedarf austauschen - ohne Einfluss auf die anderen E-Commerce-Logiken.
Tipp 8: Schnell handeln, aber in eigenem Tempo
Da sich die Märkte schnell verändern, sollten auch die Unternehmen nicht lange untätig bleiben. Es gilt also: Schnell anfangen und die Architektur modernisieren. Unternehmen können dies jedoch in ihrem eigenen Tempo tun. Sie können alles auf einmal verändern und mit einem großen Paukenschlag live gehen, oder aber mit kontinuierlichen Verbesserungen arbeiten, um die gewünschten Kundenerfahrungen zu liefern.
Tipp 9: Sich externe und agile Unterstützung holen
Experten, die Erfahrungen mit den verwendeten Technologien haben, können sowohl mögliche Backend-Probleme berücksichtigen, aber auch das Benutzererlebnis im Blick haben. So können Unternehmen sicherstellen, dass sie einen modernen Stack aufbauen, der den Anforderungen ihres Unternehmens wirklich gerecht wird und gleichzeitig eine hervorragende Kundenerfahrung bietet.
In unserer Kategorie Shop-Tech informieren wir regelmäßig über neue und innovative Technologien und Themen für Entscheider im E-Commerce. Diese Rubrik wird unterstützt von der Digitalagentur kernpunkt .
Über die Autorin:
Judith Geuking ist Online-Redakteurin und Content-Strategin für SaaS-Startups und Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen. Sie beschäftigt sich mit neuen Technologien und Lösungen, die die Arbeit einfacher machen und für bessere digitale Erfahrungen in Online-Shops und Co. sorgen - auf Unternehmens- wie auch auf Nutzer-Seite.