"realPro": Neues Kundenprogramm hat gleich einen entscheidenden Nachteil

von Stephan Randler

15.11.2019

 (Bild: Carlos Albuquerque)
Bild: Carlos Albuquerque
Bild: Carlos Albuquerque unter Creative Commons Lizenz
Die Supermarkt-Kette Real hat ein neues Vorteilsprogramm für ihre Stammkunden gestartet. Diese können ab sofort für eine Gebühr von 69 Euro im Jahr das Bonus-Programm "realPro   " buchen, das Kunden einen "exklusiven Kundenservice" bieten soll und satte Rabatte bei Einkäufen verspricht.
realPro
"realPro" hat noch Luft nach oben (Bild: Real)
Konkret erhalten Kunden nämlich einen Nachlass von gleich 20 Prozent auf den Einkaufswert bei Lebensmitteln, Getränken, Tiernahrung sowie Beauty- und Drogerie-Artikeln. Bei Spirituosen und Likören gibt es einen Nachlass von zehn Prozent. So sollen Kunden bei "jedem Einkauf bares Geld" sparen. Und um Kunden das Vorteilsprogramm besonders schmackhaft zu machen, gibt es zudem einen interaktiven Rechner auf der Website von Real. Hier sehen Kunden, dass sie durch eine Mitgliedschaft zum Beispiel 171 Euro im Jahr sparen, wenn sie im Schnitt für 100 Euro im Monat bei Real kaufen. Hier wurde die Mitgliedsgebühr von 69 Euro bereits abgezogen. Und wer immer noch nicht vom Bonus-Programm überzeugt ist, kann den Service ohne großes Risiko testen. Zwar wird die Mitgliedsgebühr für ein Jahr auf einmal abgerechnet. Kunden können das Programm aber monatlich kündigen und erhalten dann den Anteil der Jahresgebühr zurück für den Zeitraum, der nicht mehr vom Kunden genutzt wird. Mit dieser Argumentation dürfte Real wohl recht schnell viele Kunden für das neue Bonus-Programm gewinnen können. Zumal auch die Handhabung in der Praxis recht einfach wirkt. Wer in einem lokalen Markt einkauft, muss an der Kasse lediglich seine Mitgliedskarte oder eine Smartphone-App von Real vorzeigen, wo jeweils ein Rabattcode vermerkt ist. Dieser wird anschließend an der Kasse gescannt und dadurch wiederum werden die möglichen Rabatte automatisch auf den Einkaufswert angerechnet.

Kundenprogramm ist nicht aus Sicht der Kunden gedacht

Einen Haken gibt es dennoch. So verspricht Real zwar vollmundig, dass die eigenen Kunden durch das Programm "realPro" bei "jedem Einkauf bares Geld" sparen können. Streng genommen stimmt das so aber nicht. Denn sparen können Kunden fast nur, wenn sie vor Ort in einem lokalen Markt einkaufen. Online dagegen bietet das Programm kaum Vorteile. So gibt es zwar im Internet einen Nachlass von 15 Prozent, wenn Kunden bei Real ein Fotobuch online beauftragen oder Blumen online bestellen. Keine Rabatte gibt es dagegen bei Warenkäufen im Online-Shop Real.de, wo ein Vollsortiment angeboten wird. Auch Online-Bestellungen von frischen Lebensmitteln im Online-Lebensmittelshop   von Real werden nicht rabattiert - während es zeitgleich im Markt vor Ort einen Nachlass von 20 Prozent gibt. Das ist legitim, aber schwach. Gerade bei Real könnte man ja schon ein kanalübergreifendes Kunden-Programm erwarten, da die Metro-Tochter an sich durchaus auf Multichannel-Services setzt. Deshalb können Kunden frische Lebensmittel aus dem Lebensmittel-Shop zur Abholung in eine Filiale liefern lassen, wenn sie die Bestellung nicht zu Hause annehmen wollen. Auch bei Hartwaren auf Real.de wird Kunden eine kostenlose Marktanlieferung angeboten, wenn diese Artikel denn direkt von Real verkauft werden - und nicht etwa von einem anderen Internet-Händler, da Real.de ja ein Online-Marktplatz ist. Doch daran liegt es nicht, dass Online-Einkäufe bei Real generell nicht rabattiert werden. So verrät Real auf Nachfrage von neuhandeln.de, dass die Metro-Tochter mit dem Bonusprogramm vor allem für mehr Frequenz in den Märkten sorgen will. Da ist es vielleicht nicht förderlich, wenn auch Online-Käufe rabattiert werden. Deshalb ist das Programm aus Sicht des Händlers gedacht, der damit ein Problem bei sich lösen will - und daher nur halbgar umgesetzt für den Kunden, der es nun schön nutzen soll.
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