Neuer Digital-Service: Witt Weiden packt Touchscreens in den Flagship-Store

von Stephan Randler

31.01.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Witt-Gruppe   testet gerade ein neues Retail-Konzept. Erprobt wird dieses Verfahren jetzt im Flagship-Store des Mode-Händlers Witt Weiden   , der ja zu der Gruppe gehört. Vor Ort gibt es daher jetzt erstmals Bildschirme, über die Verbraucher zusätzliche Informationen zu den Textilien im Geschäft abrufen können.
Witt Weiden Store
Touchscreen mit Scanner (Bild: Witt-Gruppe)
Und das funktioniert so: In der Filiale in Weiden in der Oberpfalz sind jetzt fünf Touchscreen-Monitore mit integriertem Mini-PC vorhanden, die auch noch über einen Scanner verfügen. Vier dieser Geräte sind in Umkleiden installiert, ein Device im Verkaufsraum. Alle Monitore befinden sich jeweils an der Wand. Nutzer können nun einen beliebigen Artikel in der Filiale auswählen und weitere Infos zum Produkt auf dem Bildschirm erhalten. Dazu müssen Kunden lediglich das Etikett der Ware unter den Touchscreen halten. Denn hier befindet sich der Scanner, über den weitere Artikeldaten geladen werden können (siehe Foto). Sobald ein Etikett gescannt wird, öffnet sich auf dem Bildschirm der Online-Shop von Witt Weiden. Dabei landen Nutzer immer direkt auf der Artikelseite, die zu dem gescannten Produkt passt. Auf dem Bildschirm sehen Kunden dann beispielsweise, in welchen Farben das gescannte Kleidungsstück prinzipiell verfügbar ist. Dazu werden auf der Artikelseite auch noch solche Produkte angezeigt, die zu dem gescannten Artikel passen. Wer also beispielsweise das Etikett einer Jeans im Geschäft scannt, bekommt auf dem Bildschirm passende Strickjacken oder Blazer vorgeschlagen. So erhalten Nutzer auch Ideen für ein komplettes Outfit.

Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter

Nicht ohne Hintergedanken. Denn durch die Touchscreens kann Witt Weiden in seiner Filiale geschickt den Verkauf ankurbeln. Nutzer erfahren ja zum einen, welche weiteren Artikel zu einem Produkt passen. Zum anderen sehen Nutzer, dass es einen Artikel auch noch in anderen Farben gibt. Anschließend lassen sich solche Textilien entweder direkt in der Filiale kaufen - oder alternativ im Online-Shop bestellen, wenn die Ware im Geschäft nicht vorrätig ist. Vor Ort verbessert der neue Service zudem die Beratung. Denn auch Mitarbeiter können ja die Bildschirme nutzen und zum Beispiel alternative Farben eines Artikels erfragen, wenn das einen Kunden interessiert. Solche Infos mussten bisher meist über die Kasse abgefragt werden. Aktuell gibt es die Bildschirme nur in der Filiale in Weiden. Wenn das Angebot aber angenommen wird, ist ein Rollout auf weitere Filialen vorstellbar. Technisch spricht jedenfalls wenig dagegen. Denn umsetzen lässt sich der Service vergleichsweise einfach. Zum einen verfügen alle Artikel in den Geschäften ohnehin bereits über Etiketten, die sich scannen lassen. Zum anderen wird auf den Touchscreens ja der Online-Shop ausgespielt, der ebenfalls schon vorhanden ist. Auf den Bildschirmen fehlen bei den Artikelseiten zwar einige Inhalte wie Menüpunkte oder Fußzeilen. Eine völlig eigenständige Anwendung braucht Witt für den Service aber nicht.

Weiterer Rollout möglich

Technisch spricht also viel dafür, dass das System ausgerollt wird. Voraussetzung ist dafür aber, dass auch die Kunden mitmachen. In der Anfangsphase erklären daher Verkäufer im Geschäft den neuen Service und zeigen, wie sich weitere Informationen durch die Scanner abrufen lassen. Dazu wird das Angebot auf den Bildschirmen gut beschrieben. Denn auf der Startseite der Touchscreens steht, dass Nutzer hier mehr zu Artikeln erfahren können - wenn sie das Etikett der Ware unter den Scanner am Bildschirmende halten. Witt Weiden wurde 1907 gegründet und bietet Mode und Wäsche für Frauen ab 50 Jahren. Die Händler-Marke gehört zur Witt-Gruppe, die rund 120 Geschäfte betreibt. Das Tochter-Unternehmen aus der Otto-Gruppe   ist nicht nur vor Ort aktiv, sondern verkauft auch über den Online- und Versandhandel. Die Otto-Tochter verkauft in zehn Ländern mit elf Händler-Marken - darunter Namen wie Heine, Sieh an! oder Witt Weiden. Stationäre Ladengeschäfte werden aber nur unter der Händler-Marke "Witt Weiden" betrieben.
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