Rangliste: Die Top 100 des deutschen Versandhandels

von Redaktion Versandhausberater

11.10.2013 Jeden Herbst veröffentlicht der Versandhausberater traditionell das Ranking der einhundert umsatzstärksten Unternehmen im deutschen Versandhandel. Die neue Rangliste der einhundert größten Versender liegt dieser Ausgabe als Poster bei. Auf den ersten Blick hat sich wenig getan, da Amazon und Otto weiter das Ranking anführen. Beim zweiten Hinsehen zeigen sich aber viele Änderungen - auch weil sich die Datenbasis geändert hat.

Jeden Herbst veröffentlicht der Versandhausberater traditionell das Ranking der einhundert umsatzstärksten Unternehmen im deutschen Versandhandel. Die neue Rangliste der einhundert größten Versender liegt dieser Ausgabe als Poster bei. Auf den ersten Blick hat sich wenig getan, da Amazon und Otto weiter das Ranking anführen. Beim zweiten Hinsehen zeigen sich aber viele Änderungen - auch weil sich die Datenbasis geändert hat.Amazon ist der mit Abstand wichtigste Player im deutschen Versandhandel. Das verdeutlicht die druckfrische Ausgabe der neuen "Top 100 des deutschen Versandhandels", die dieser Print-Ausgabe des Versandhausberaters als Poster beiliegt. Dass Amazon aktuell die Rangliste der umsatzstärksten Versandhandelsunternehmen in Deutschland anführt, ist zunächst einmal keine Überraschung.
Schließlich war Amazon im vergangenen Jahr bereits der Branchenprimus. Beim letzten Ranking konnten wir den Umsatz von Amazon allerdings nur schätzen. Diesmal sind die Zahlen offiziell: 7,2 Mrd. Dollar und damit 5,5 Mrd. Euro (Währungskurs bei Redaktionsschluss) hat Amazon 2011 in Deutschland umgesetzt. Damit steht Amazon nicht nur an der Spitze unseres aktuellen Rankings. Der Handelsriese steht auch stellvertretend dafür, wie wir in diesem Jahr unsere Zahlen für die Rangliste erhoben haben:
1. Jahr 2011 als Erhebungsgrundlage Alle Daten des aktuellen Rankings basieren auf Umsatzangaben aus dem Kalenderjahr 2011 beziehungsweise Daten aus dem Geschäftsjahr 2011/2012, wenn die Berichtsperiode eines Händlers zu einem späteren Stichtag als dem 31. Dezember endet. Wir haben uns bewusst gegen die Zahlen aus dem Jahr 2012 entschieden, da bis Redaktionsschluss viele Bilanzen nicht veröffentlicht und Zahlen damit nicht testiert waren.
Auf Nachfrage waren bei vielen Unternehmen zudem keine neueren Zahlen zu bekommen, so dass wir viele Umsätze hätten schätzen müssen. Das wurde in der Vergangenheit zwar häufig praktiziert. Diese Praxis lehrt aber auch, dass sich allgemeine Markttendenzen nicht einfach auf einzelne Versender übertragen lassen. Damit ein wasserdichtes und seriöses Abbild der Branche entsteht, gibt es im Ranking keine Schätzungen mehr. Eine Ausnahme ist die Klingel- Gruppe: Zwar gab es auf Nachfrage keine offiziellen Zahlen, auf einen der größten Player der Branche wollten wir im Ranking aber nicht verzichten. Die Zahlen der Klingel-Gruppe sind in der aktuellen Rangliste damit also erneut von uns geschätzt worden.
2. Umsätze aus dem Ausland enthalten Bei allen Angaben handelt es sich um die internationalen Gesamtumsätze eines Händlers. Das ist erneut ein großer Unterschied zum Vorjahr, als nur die in Deutschland erzielten Umsätze gewichtet wurden. Es macht aus unserer Perspektive allerdings heute keinen Sinn mehr, nur die Umsätze im Innland zu werten. So werden bei dieser Betrachtung automatisch alle Versender abgewertet, die ihren Umsatz ja gerade durch Expansionen vergrößern wollen.
Wir würden unsere Rangliste also künstlich beschneiden, wenn wir stark expandierende Versender wie Zooplus oder Zalando nur mit ihrem Deutschland-Umsatz listen. Bedenken muss man auch: Viele Versender verraten nur ihre Gesamtumsätze und schlüsseln den Umsatz nicht nach einzelnen Ländern auf. Reine Deutschland-Umsätze müssten wir daher in vielen Fällen schätzen, während die Gesamtumsätze offiziell vorliegen.
Um ein seriöses Abbild unserer Branche zu zeichnen, sind daher die Gesamtumsätze eindeutig die härtere Währung. An der Gesamtaussage des Rankings ändert diese Vorgehensweise nichts. Wir veröffentlichen ja die Top 100 der größten in Deutschland aktiven Händler und nicht die Umsätze der einhundert größten deutschen Versender - sonst wäre ja auch Amazon nicht im Ranking dabei.
3. Umsätze aus allen Kanälen relevant Bei allen Angaben handelt es sich um die Gesamtumsätze der Händler, die prinzipiell über alle Kanäle erwirtschaftet werden können: beispielsweise Kataloge, Online-Shops oder Filialen. In den vergangenen Jahren hatten wir bei typischen Multichannel-Händlern wie etwa Sportscheck nur die Versandhandelsumsätze ausgewiesen. Diese Vorgehensweise ist allerdings nicht mehr zeitgemäß, wenn die einzelnen Vertriebskanäle zunehmend miteinander verschmelzen.
So können Kunden heute ihre Waren zunehmend online bestellen und auf Wunsch in einer Filiale abholen. In solchen Fällen lassen sich die Umsätze nicht mehr eindeutig einem Kanal zuordnen. Natürlich machen Multichannel- Händler wie gerade eben Sportscheck dank dieser Erhebungsmethode einige Plätze im Ranking gut, wenn Umsätze aus dem Stationärgeschäft zählen. Für dieses Verfahren spricht aber, dass immer mehr klassische Versender wie Walbusch oder Online-Pureplayer wie Notebooksbilliger.de in die Fläche expandieren.
Diese Leistung würde man einerseits nicht würdigen, wenn nur reine Versandhandelsumsätze zählen. Andererseits splitten viele Multichannel-Händler ihre Umsätze nicht nach einzelnen Vertriebskanälen auf, so dass man diese wieder schätzen müsste. Ausnahme ist der Orion-Versand, der Umsätze gesondert ausweist.
4. Gruppen- statt Einzelumsätze gewertet Wenn ein Unternehmen mehrere Versandhandelsfirmen betreibt, haben wir uns für den Gruppenumsatz des Anbieters entschieden. Aus diesem Grund wird im Ranking beispielsweise jetzt die Creatrade Holding mit ihrem Gesamtumsatz gelistet, die einzelnen Versender wie Schneider, Conleys oder Impressionen dagegen nicht mehr. Auch hier haben wir uns für diese Vorgehensweise entschieden, da Versendergruppen meist keine einzelnen Umsätze zu den jeweiligen Handelsunternehmen ausweisen.
Eine Ausnahme ist allerdings in diesem Jahr der Schwab-Versand aus der Otto-Gruppe, der explizit Zahlen zur Schwab-Tochter Sheego verraten hat. Der Jahresumsatz von Sheego wird damit extra gelistet, im Umsatz des Schwab-Versands ist der Anteil von Sheego bereits abgezogen.
Aus all diesen Gründen lassen sich die aktuellen Werte natürlich nicht mit den Platzierungen aus dem Vorjahr vergleichen. Ein stichhaltiger Vergleich wird erst möglich, wenn im nächsten Jahr unsere Rangliste auf derselben Datenbasis erneut zusammengestellt wird.
Neben vielen Neuerungen gibt es aber auch einige Details, die sich nicht geändert haben. Wenn mehrere Unternehmen den gleichen Umsatz erzielen, werden die Unternehmen weiter wie gewohnt alphabetisch gelistet. Bei allen Umsatzangaben handelt es sich um die erzielten Netto-Umsätze ohne Mehrwertsteuer. Wie immer gilt zudem: Alle Angaben sind ohne Gewähr!
P.S.: Fehlt Ihr Unternehmen im aktuellen Ranking der Top 100 des Deutschen Versandhandels oder hat sich ein Zahlendreher eingeschlichen? Die Redaktion freut sich selbstverständlich über alle sachdienlichen Hinweise per E-Mail an info@versandhausberater.de   .
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