E-Commerce

Wie Onlineshops sich auf die Generation Alpha vorbereiten müssen

von Joachim Graf

24.05.2023 Die Generation Z ist morgen schon von gestern, die Generation Alpha ist die Zukunft. Um die heranwachsende Käuferschaft einzufangen, müssen E-Retailer heute handeln.

 (Bild: Zweipunkt)
Bild: Zweipunkt
Während die meisten Händler ihre Shops gerade noch an die Gen Z anpassen, sollten Vorrausschauende bereits ein Auge auf das Kommende werfen. Auch wenn die jüngsten der Gen Z gerade erst das kaufkräftige Alter erreichen, raten Experten, jetzt schon an neuen Konzepten zu arbeiten. Denn mit der Gen Alpha wächst aktuell die erste Generation heran, die sich von Geburt an mit digitalen Inhalten konfrontiert sieht. Ob zur Beschäftigung, zum Lernen oder ganz nebenbei, alle ab 2010 Geborenen kennen kein Leben ohne Bildschirm. Das prägt junge Köpfe ungemein und verstärkt gewisse Trends, die sich bereits heute im Ansatz zeigen.

"TikTok made me buy it"

Im Internet gilt bekanntlich das Gesetz des Lautesten und Schnellsten: Egal ob Nachrichten, Angebote oder Klamottentrends, jede Sekunde zählt. Am eindrucksvollsten zeigt das chinesische Videoportal TikTok   . Wer auf der App nicht innerhalb eines winzigen Moments die Aufmerksamkeit erhascht wird einfach weggewischt. Bei der Menge an Content müssen sich junge Nutzer nicht mehr mit dem Verfügbaren zufrieden geben. Ein besseres Video wartet nur ein paar Klicks entfernt. So ergeht es künftig auch Onlineshops. Händler müssen Alpha-Kunden gleich auf der Startseite überzeugen, um sie nicht an andere zu verlieren. Eine Umfrage von Google   offenbart außerdem einen klaren Wunsch nach Kanalintegration. Schon Millennials nutzen mehrere Kanäle beim Shoppen: Auf Instagram inspirieren lassen, direkt im Onlineshop bestellen und innerhalb weniger Stunden im Laden abholen. Dass Social Media eine große Rolle beim Kaufverhalten Heranwachsender spielt, geht aus einer Umfrage   von Wunderman Tompson hervor   . Von 4.000 Befragten gab mehr als die Hälfte an, Kaufinspiration beim Lieblings-Influencer zu sammeln.

Ebenso hegt die nachfolgende Generation einen Wunsch nach möglichst vielen Schnittstellen: Besonders Komfort steht dabei im Vordergrund. AR-Filter, die Möbel ins Zimmer projizieren, um vor dem Kauf das Gesamtbild zu prüfen oder Abo Modelle für Verbrauchsgegenstände wie Waschmittel und Toilettenpapier gewinnen gerade bei den unter 30-Jährigen an Beliebtheit. Fest steht, der E-Commerce der Zukunft setzt auf Schnelligkeit, Individualität und Bequemlichkeit. Am besten funktioniert das mit möglichst vielen Daten und hier kommt die rasant voranschreitende KI ins Spiel. In naher Zukunft fragen Kinder und Jugendliche nicht mehr die Freunde nach einer Empfehlung fürs Party-Outfit oder Mittagessen, sondern digitale Assistenten. Diese, in Ansätzen schon heute vertretenen Tools, werten Kaufverhalten und Vorlieben der Nutzer aus, um Vorschläge für den nächsten Einkauf zu geben.

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Das unterscheidet die Generation Alpha von den anderen demographischen Generationen

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Wie der HDE   in einer Umfrage herausfand, nutzen bereits 23 Prozent der deutschen Handelsunternehmen künstliche Intelligenz in ihren Prozessen. Diese schnelle Adaption ist besonders wichtig, denn wer die Implementierung von Strukturen für neue Technologien verschläft, den hängt die Konkurrenz ab. Die zwischen 2010 und 2025 Geborenen wachsen in dem Selbstverständnis auf, alles einfach, schnell und perfekt auf sie zugeschnitten serviert zu bekommen. Bleiben Händler bei statischen Webauftritten, verlieren sie diese ungeduldige Käuferschaft. Das wäre verschenktes Potenzial: Hochrechnungen ergeben, dass die Alpha-Generation zwei Milliarden Menschen zählen wird. Also mehr noch, als es Baby Boomer gibt. Dementsprechend hoch gestaltet sich auch die Kaufkraft der Heranwachsenden und bereits heute beeinflussen die Alphas das Kaufverhalten ihrer Eltern stark.
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