S/4HANA-Migration: Die unausweichliche Zitterpartie

von Joachim Graf

23.11.2021 SAP S/4HANA ist die neue Echtzeit-ERP-Suite von SAP und ersetzt sämtliche Vorgängerprodukte wie SAP R/3, Business Suite 7 und ERP 6.0. Die anstehende Migration ist unausweichlich, im Jahr 2030 endet der Herstellersupport für die Vorgängerlösungen.

 (Bild: Pixabay)
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Den Change wollen Unternehmen aber auch nutzen und gründlich aufräumen: Laut einer Studie von PwC   steht für 75 Prozent der befragten Unternehmen in DACH auch eine generelle Standardisierung ihrer Prozesse im Fokus. Damit verbunden scheinen massive Investitionen: 68 Prozent der Unternehmen sehen im externen Aufwand durch Leistungen von Dritten oder Lizenzkosten den Hauptkostentreiber.

Die Migration auf S/4HANA gehört bei Unternehmen zu den tiefgreifendsten Eingriffen der letzten zehn Jahre und ist eine große Zitterpartie. "Wer sein Software Management bereits vorab automatisiert, schafft sich für die Migration wichtige Sicherheitsreserven", empfehlen SAP-Experten wie Christian Steiger, CEO der Solutive AG   .

Brownfield, Greenfield oder Colourful: Drei Wege zur Migration


Drei verschiedene Wege führen durch die Migration: Brownfield, Greenfield oder Colourful. Der Brownfield-Ansatz sorgt zunächst für eine Analyse und Anpassung der bestehenden SAP-Struktur über ein Custom Code Management, die Migration wird als Upgrade vollzogen.

Das Greenfield-Modell sorgt derweil für eine umfassende Bereinigung der Systemlandschaft und setzt S/4HANA als Neusystem ohne Berücksichtigung der historischen Prozess- und Systemstrukturen ein. Ein weiterer Vorteil dieser Methode - neben dem Neustart mit einem von Altlasten befreiten System - ist der lückenlose Audit Trail, der bei Brownfield wesentlich komplexer abzubilden ist.

Colourful verbindet beide Modelle zu einem Kompromiss. Die ESM-Suite arbeitet mit allen Modellen. Die Automatisierung der Suite basiert auf agiler Softwareentwicklung und DevOps, die sich im Software Management von SAP bereits bewährt haben. "Die Migration und der Erfolg in der Produktivsetzung hängt wesentlich von unterschiedlichen Release-Ständen und der generellen Systemvielfalt ab. Eine zentrale Management-Plattform hält die Fäden sauber zusammen und erleichtert den Eintritt in die Produktiv-Zukunft. Die Vorbereitung kann zudem über ein Repository erfolgen, das zunächst als Simulation für die neue SAP-Umgebung agiert", so Steiger weiter. Rechtzeitige Vorbereitung ist hier allerdings entscheidend, um nicht später mit dem Rücken zur Wand zu stehen.
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