Delticom rollt rückwärts

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Delticom-Gruppe einen Umsatz von 476 Mio. (2022: 509 Mio.) Euro. Das liege an dem Aufbau des Plattformgeschäft: Das bisherige Shopgeschäft sei durch das Plattformgeschäft ergänzt worden. Das Unternehmen stellt die technische Infrastruktur sowie sein Vertriebs- und Prozess-Know-how bereit, um externen Dritten den Online-Verkauf von Waren an private und gewerbliche Endkunden der Delticom zu ermöglichen. Dies führt zu einer teilweisen Verlagerung des Shopgeschäfts hin zum Plattformgeschäft.

Dementsprechend werden für den verschobenen Umsatzanteil Provisionserträge realisiert. Der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf diese Verschiebung zurückzuführen. Das Bruttowarenvolumen belief sich im Gesamtjahr auf 586 Mio. Euro (2022: 582 Mio. Euro). Auch seien Schulden abgebaut worden. Von April bis Dezember 2024 hat Delticom ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt - üblicherweise ein Versuch, einen niedrigen Aktienkurs auszunutzen, den Kurs zu stützen oder freies Kapital, das nicht für Investitionen nötig ist, sinnvoll anzulegen. Bei Delticom ist es (angesichts des Aktienkurses) wohl letzteres.

Die Delticom AG   (Werbeslogan: "Reifen zu klitzekleinen Preisen von Europas Reifenhändler Nr. 1") habe sich auf die Verbesserung der Profitabilität im operativen Geschäft fokussiert und konnte ihr operatives EBITDA von 15,0 Mio. auf 21,8 Mio. Euro steigern. Sie ist neben Deutschland mit Reifendirekt   auch in der Schweiz   und in Österreich   tätig. In den UK ("great prices for quality tyres" ist man als Mytyres   unterwegs, in Frankreich als 123pneus   ("Les meilleurs prix pour des pneus auto").