Sun Capital lässt die Branche ratlos

von Redaktion Versandhausberater

05.12.2008 "wir machen aus Managern Unternehmer, wir bringen ihnen langfristiges Denken bei." Ein Satz, in Stein gemeißelt, von einem Private Equity-Manager. Henry Kravis (Kolberg Kravis Kratz) hält Investments auch im Einzel- und Versandhandel. Sun Capital beweist weniger Umsicht.

"wir machen aus Managern Unternehmer, wir bringen ihnen langfristiges Denken bei." Ein Satz, in Stein gemeißelt, von einem Private Equity-Manager. Henry Kravis (Kolberg Kravis Kratz) hält Investments auch im Einzel- und Versandhandel. Sun Capital beweist weniger Umsicht.
Nachdem noch im September ein geschlossenes Votum der ersten und zweiten Führungsebene die Geschäftsführung gestützt hatte, haben jetzt sowohl der Sprecher Martin Lenz (Personal, Logistik, Kundenservice, Ausland) als auch Thorsten Waack (Einkauf, Marketing, Vertrieb, E-Commerce) und Bernhard Dopf (Finanzen, Controlling, IT) das Handtuch geworfen. Der Restrukturierungsexperte Michael Baur war planmäßig per Ende November ausgeschieden.
Wie Montag von uns exklusiv gemeldet, haben die drei Geschäftsführer geschlossen darum gebeten, ihre Verträge aufzulösen. Dem hat der Aufsichtsrat entsprochen. Interimsweise bleiben Lenz, Waack und Dopf im Amt, bis eine Nachfolgeregelung gefunden wird. Davon ist nach Einschätzungen aus dem Unternehmen in diesem Jahr wohl nicht mehr zu rechnen.
Dass Thorsten Waack gekündigt hatte, war schon vor 10 Tagen intern bekannt. Offensichtlich war das Vertrauen zwischen den Geschäftsführern und dem Mehrheitsgesellschafter immer brüchiger geworden. Nach dem Eklat um die im Verborgenen vorbereitete Ablösung von Martin Lenz Mitte September, hatten die drei Geschäftsführer Sun Capital einen Management Buyout angeboten.
Darauf ist Sun Capital nicht eingegangen. Zuletzt zeigte Waack sich Vertrauten gegenüber tief enttäuscht, dass dies und auch deutlichere Signale wie Kündigungsabsichten quasi ohne Reaktion seitens des Mehrheitsgesellschafters verpufften.
Sun Capital teilte den Mitarbeitern mit, dass ein MBO deshalb nicht zustande kam, weil die Gesellschafter "nach wie vor erhebliches Potential in neckermann.de erkennen". Obwohl man den Entschluss der Geschäftsführer bedauere, akzeptiere man ihn "selbstverständlich". Man werde Spezialisten für die Positionen zügig, aber mit der gebotenen Sorgfalt suchen.
Zwischenzeitlich wurden bereits der kürzlich bei Otto ausgeschiedene Dr. Willi Darr und die ehemalige Hess Natur-Geschäftsführerin Katrin Kinza als mögliche Nachfolger gehandelt. Diese Personalien scheinen jedoch nicht mehr aktuell zu sein.
Viele Beobachter bezeichnen das Vorgehen des für Sun Capital agierenden Aufsichtsrats Frank Maassen im Gespräch mit dem "Versandhausberater" als "hochgradig dilettantisch". Erst die am Mitarbeiter-Votum gescheiterte Entmachtung von Lenz, nun die (Selbst-)Enthauptung. "Welcher erfahrene Manager würde noch in so ein Unternehmen wechseln?"
Die ursprünglichen Umsatz- und Ergebnisplanungen scheinen inzwischen nicht mehr erreichbar zu sein. Es dürfte erneut einen hohen zweistelligen Millionen-Verlust geben. Allerdings konnte der Online-
shop zuletzt sehr gute Zugriffszahlen erzielen. Ende November wurden an einem einzigen Tag knapp 30.000 Internet-Aufträge mit einem Nachfragewert von knapp 4,5 Mio. Euro erzielt. Die Besucherzahl am Rekordtag lag bei knapp 2,8 Mio. Eine Conversionrate von knapp über 1 %.
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