Food-Lieferservice

Amazon investiert Millionen in Deliveroo

von Frauke Schobelt

20.05.2019 Der Online-Lieferservice Deliveroo sammelt 575 Millionen Dollar für die weitere Expansion ein. Größter Investor ist Amazon. Das setzt die Konkurrenz unter Druck.

Deliveroo-Gründer Will Shu. (Bild: Deliveroo)
Bild: Deliveroo
Deliveroo-Gründer Will Shu.
Millionen-Finanzspritze für Deliveroo   : 575 Millionen Dollar erhält der Food-Lieferdienst in seiner aktuellen Finanzierungsrunde. Größter Investor ist Amazon   . Auch die bisherigen Investoren T Rowe Price   , Fidelity Management and Research Company und Greenoaks   geben Geld. Insgesamt hat das britische Start-up damit bisher 1,53 Milliarden Dollar eingesammelt.

Deliveroo kündigt Investitionen in den Service und das Tech-Team am Sitz des Unternehmens in Großbritannien an. Außerdem will der Onlinedienst weiter expandieren und neue Liefergebiete erschließen. Auch sollen neue Projekte im Food-Sektor weiterverfolgt werden, wie etwa die Lieferküchen der sogenannten "Editions". Deliveroo arbeite darüberhinaus an neuen Formaten für lokale Restaurantpartner und Tools für Fahrer.

"Das neue Investment wird Deliveroo helfen, weiter zu wachsen und den Kunden noch mehr Auswahl zu bieten, die auf ihren persönlichen Geschmack zugeschnitten ist", sagt Will Shu , Gründer und CEO von Deliveroo. Dank die Finanzspritze könne Deliveroo neue "Arbeitsplätze in allen Ländern schaffen, in denen wir aktiv sind". Entstehen sollten dabei auch "flexible, gutbezahlte Jobs für Fahrer", so Shu. Wegen der Arbeitsbedingungen für seine Fahrer wurde Deliveroo immer wieder kritisiert, Fahrer prangerten auf Demos eine "Lohnsklaverei 4.0"   an. Laut Spiegel   hatte im Februar auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit Blick auf Dienste wie Deliveroo gefordert, ein "sozialpolitischer Wilder Westen" müsse bei der Arbeit über digitale Plattformen verhindert werden.

Amazon-Einstieg setzt Konkurrenz zu

Die Ankündigung, dass Amazon bei Deliveroo einsteigt, setzt nun die Konkurrenz unter Druck. Die Aktien von Just Eat   aus Großbritannien, Takeaway   aus den Niederlanden und den deutschen Konzern Delivery Hero   gaben laut Manager-Magazin   zum Teil deutlich nach. Delivery Hero hatte erst im Dezember sein Deutschland-Geschäft an Takeaway verkauft. Beide Unternehmen hatten zuvor Millionen in Werbung investiert, um sich gegenseitig Marktanteile abzunehmen.

Deliveroo wurde 2013 von William Shu und Greg Orlowski gegründet. Das Unternehmen arbeitet in 14 Ländern mit rund 80.000 Restaurants und über 60.000 Fahrern zusammen. Der Firmenhauptsitz ist in London, weltweit hat das Unternehmen mehr als 2.500 Mitarbeiter.
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