Auch kleine Unternehmen profitieren von der E-Rechnung
10.06.2024 Je größer ein Unternehmen ist, um so mehr spart es durch elektronische Rechnungsstellung, so eine Studie. Doch auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von der E-Rechnung.
Laut der Studie spart die Einführung der E-Rechnung für kleine Unternehmen bis zu 13.500 Euro. Grund dafür ist, dass sich die für die Bearbeitung von Rechnungen benötigte Zeit nahezu halbiert. Laut den Ergebnissen werden monatlich 77 Prozent der Unternehmensleitungen und sogar 40 Prozent wöchentlich selbst aktiv, um pünktliche Zahlungen zu gewährleisten.
Die elektronische Rechnungsstellung reduziert diesen Aufwand drastisch, indem sie den Informationsfluss verbessert und Verzögerungen in diesem Zusammenhang minimiert. Für die Umfrage wurden mehr als 9 000 Unternehmen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitsproduktivität in der EU jährlich um bis zu 2,6 Prozent wachsen könnte, wenn KMU ihre Zeit anstatt für administrative Aufgaben für strategischere Tätigkeiten nutzen würden. Diese Verlagerung könnte einen erheblichen Anteil an der Steigerung des Wirtschaftswachstums in Europa insgesamt haben. Bei mittelgroßen und großen Unternehmen steigt der Rationalisierungseffekt entsprechend.
Die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung dient den KMU als Sprungbrett für eine umfassendere digitale Transformation. So gaben 90 Prozent der Unternehmen an, dass sie nach der Umstellung auf die elektronische Rechnungsstellung weitere Technologien implementiert haben, 22 Prozent investierten dabei in KI für ihr Rechnungswesen. Hierzulande haben KMU jedoch noch erheblichen Nachholbedarf: So haben im B2B-Bereich lediglich vier Prozent der kleinen Unternehmen bereits die elektronische Rechnungsstellung eingeführt, während gleichzeitig 57 Prozent der KMU in Deutschland (40 Prozent international) angeben, dass verspätete Zahlungen ihrer KundInnen zu Verzögerungen bei der Bezahlung ihrer Lieferanten führen.
Das größte Problem für KMU (55 Prozent) ist die Integration der Technologie in bestehende Buchhaltungs- oder Finanzsysteme. Auch der Bekanntheitsgrad ist eine Hürde: 32 Prozent der deutschen KMU (international 26 Prozent) nennen mangelnde Kenntnisse über die elektronische Rechnungsstellung als Hauptgrund dafür, dass sie diese derzeit nicht nutzen, obwohl die meisten Länder in der EU ab 2026 entsprechende Regelungen erlassen werden.
In Deutschland müssen alle mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen ab dem 1. Januar 2025 in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu erhalten. Zur Ausstellung elektronischer Rechnungen verpflichtet werden sie dann ab 2028. Demgegenüber stehen 6 Prozent der deutschen Befragten, die sich sogar erst ab 2030 dazu imstande sehen, die elektronische Rechnungsstellung zu implementieren.
Beispiele aus Singapur, Australien und Finnland zeigen den internationalen Erfolg: Nach der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung konnte die Zahl der verspäteten Zahlungen um bis zu 20 Prozent reduziert werden, was die weltweite Anwendbarkeit und die Vorteile dieser Technologie unterstreicht. Für 48 Prozent der deutschen KMU stehen finanzielle Erwägungen ganz oben, wenn es um die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung geht, im internationalen Vergleich sahen das nur 32 Prozent genauso.
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