Payment: Fehlende Terminals bremsen bargeldloses Bezahlen

von Susan Rönisch

06.04.2021 Die Hälfte der Deutschen ab 18 Jahren würde laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage grundsätzlich häufiger mit Karte oder Smartphone bezahlen. Allerdings ist dies längst noch nicht überall möglich.

 (Bild: Pixabay/Michal Jarmoluk)
Bild: Pixabay/Michal Jarmoluk
Bei der Online-Umfrage mit 2.028 TeilnehmerInnen geben größere Anteile für eine Reihe alltäglicher Bedarfssituationen an, wo das Bezahlen mit Karte oder Smartphone nach ihrer Erfahrung nicht geht: An der Spitze liegen hier Bäckereien, Metzgereien und Kioske mit Werten um 45 Prozent. Aber auch Taxis, Nahverkehr und Friseurgeschäfte kommen auf Werte über 30 Prozent, Gaststätten immerhin noch auf 21 Prozent. Passend dazu rangiert unter denen, die gerne mehr mit Karte oder Smartphone zahlen möchten, die Aussage "Wenn es mehr Möglichkeiten gäbe" mit 26 Prozent an der Spitze der dafür genannten Voraussetzungen - vor "Wenn ich einen besseren Überblick hätte, wo es möglich ist" mit 15 Prozent. Bargeld an der Kasse abheben zu können, wird des Weiteren von 14 Prozent als begünstigender Faktor genannt.

Zwei Drittel der volljährigen Deutschen glauben, dass sie einen guten Überblick über die Angebote ihrer Bank haben, um Geldgeschäfte digital zu erledigen - nur ein Viertel glaubt das nicht. Eine überdurchschnittliche Skepsis gegenüber dem Bezahlen mit Smartphone oder Karte besteht bei der Altersgruppe ab 55 Jahren: 55 Prozent in dieser Gruppe würden diese Möglichkeit nicht häufiger nutzen, aber auch bei den Altersgruppen von 45 bis 54 Jahren und 35 bis 44 Jahren trifft dies mit 48 Prozent bzw. 41 Prozent auf relativ große Anteile zu. Demgegenüber liegen die Werte bei den Jüngeren bis 34 Jahre nur um 25 Prozent.

Hohe Zustimmungsraten für persönliche Beratung und Service per Chat, Video oder Telefon

Die Umfrage zeigt insgesamt eine große Offenheit gegenüber persönlichen Service- und Beratungsleistungen, die nicht in Präsenz stattfinden. Einem telefonischen Angebot für einfache Serviceleistungen wie Freistellungs- oder Daueraufträge stimmen 55 Prozent zu, 29 Prozent sehen das anders.

Auch für Beratungen zu Geldanlagen, Vorsorge oder Finanzierungen auf digitalem Weg besteht eine hohe Akzeptanz: Immerhin 49 Prozent würden solche Angebote per Video-Chat, Online-Chat, geteiltem Bildschirm etc. befürworten, nur ein Drittel sieht das anders. Für telefonische Beratungen lautet das entsprechende Verhältnis 44 Prozent gegenüber 39 Prozent. Wie beim Bezahlen mit Karte oder Handy sind auch bei den Service- und Beratungsleistungen die skeptischen Einstellungen gegenüber digitalen und telefonischen Angeboten in der Altersgruppe ab 55 Jahren am stärksten ausgeprägt.

Offensichtlich hat aber Corona in der Summe zu deutlich erhöhten Zustimmungsraten für solche Angebote geführt: Jeweils über 40 Prozent der volljährigen Deutschen stimmen aktuell "etwas mehr" oder "viel mehr" als vor der Pandemie der Aussage zu, digitale oder telefonische Angebote für persönlichen Service und Beratung sollten verfügbar sein - die Werte für "etwas weniger" oder "viel weniger" pendeln um die 20-Prozent-Marke.

Derzeit wird in Deutschland so viel gespart wie noch nie zuvor. Gefragt, was sie mit dem zusätzlich gesparten Geld nach dem Ende des Lockdowns machen werden, wählen die Deutschen am häufigsten unter neun vorgegebenen Möglichkeiten: Reisen/Konsum/Freizeit (19 Prozent), gefolgt von Investitionen in Haus oder Wohnung (16 Prozent) und in Aktien oder Fonds (11 Prozent). Elf Prozent würden das zusätzlich gesparte Geld auf dem Girokonto belassen. Allerdings stellt sich für viele Deutsche diese Frage überhaupt nicht: 38 Prozent sagen, dass sie keine zusätzlichen Ersparnisse bilden können.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov   Deutschland GmbH, an der 2.028 Personen zwischen dem 26. und 29.03.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Die Umfrage wurde im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband - Verband der Regionen   durchgeführt.
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