Convenience: Shopper würden für Zugang zum Amazon-Shop zahlen

von Dominik Grollmann

12.03.2021 Bequemlichkeit und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus und sind weiterhin Toptreiber für das Konsumverhalten - auch pandemieunabhängig. Bis zu 15 Euro monatlich würden Konsumenten etwa zahlen, um Zugang zur Einkaufswelt von Amazon zu erhalten.

 (Bild: Alexas_Fotos / Pixabay.com)
Bild: Alexas_Fotos / Pixabay.com
Was treibt das Konsumverhalten in Pandemiezeiten und worauf muss sich der Handel auch perspektivisch einstellen? Aktuelle Zahlen des IFH Köln   zeigen: Bequemlichkeitsaspekte - seit Jahren Toptreiber des Konsumverhaltens - werden in stay@home-Zeiten noch relevanter. So soll es aus Kundensicht vor allem unkompliziert und schnell gehen. Auch eine lange Suche nach bestimmten Produkten möchten die Konsumenten auf jeden Fall vermeiden.

"Bei Amazon stöbern? Das lass ich mir was kosten!"

Wie entscheidend bequemes Einkaufen ist, zeigt das Ergebnis zur Zahlungsbereitschaft für die Amazon-Nutzung. Während 2019 die Preisbereitschaft für das Suchen und Kaufen bei Amazon   (ohne Prime) durchschnittlich zwischen sieben und elf Euro monatlich lag, ist diese im Coronajahr sogar auf elf bis 15 Euro gestiegen. Das heißt: Konsumenten würden bis zu 15 Euro im Monat ausgeben - einfach, um Zugang zur Einkaufswelt von Amazon zu erhalten.

Preview von Zahlungsbereitschaft für Amazon-Nutzung

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Nachhaltigkeit ist der zweite Treiber, der den Handel langfristig beschäftigen wird. So geben 59 Prozent der Befragten an, bei ihrem Einkauf auf nachhaltiges Verhalten zu achten. Auch das Essverhalten und Reisen sind für circa 47 Prozent Lebensbereiche, in denen sie sich mit Nachhaltigkeitsaspekten auseinandersetzen. Auch wenn sich der größte Teil vorgenommen hat, beim Einkaufen nachhaltig zu handeln - am leichtesten fällt es den meisten bei Reisen und Essen. Auch unabhängig von Shutdown und Reisebeschränkungen.

Nur wenige Anbieter sind auf allen Kanälen relevant

Als starke Marke im Handel online wie stationär präsent zu sein, hat enorme Vorteile. Dieses Potenzial wird vor allem von Händlern mit stationärer DNA aber offenbar noch nicht ausgeschöpft. Lediglich knapp 29 Prozent der Konsumenten haben für ihren Einkauf online und stationär die gleichen Händler im Relevant Set. Aber woran liegt das?

Jeder Zehnte hat stationär gar keine bestimmten Händler im Relevant Set. Das birgt die Gefahr, dass Konsumenten noch schneller in den Onlinekanal abwandern, da es im Netz vielfach leichter und bequemer ist, einen passenden Anbieter für das gewünschte Produkt zu finden.

"Es gilt, online als Leitkanal standardmäßig in der Unternehmensdenke zu platzieren, um eine erfolgreiche Transformation zu ermöglichen. Dieser kulturelle Shift eröffnet neue Handlungsspielräume und sichert dadurch auch langfristig das stationäre Geschäft", meint Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln.
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