Studie: Mehr Social Commerce im Corona-Jahr

von Frauke Schobelt

27.11.2020 Knapp ein Drittel der Deutschen hat schon einmal über Social-Media-Kanäle eingekauft. Während der Corona-Krise ist jeder Zehnte zum Social Shopper geworden. Ein Potenzial, das auch kleine und mittelständische Einzelhändler prüfen sollten.

 (Bild: justynafaliszek auf Pixabay)
Bild: justynafaliszek auf Pixabay
Social Commerce ist auf dem Vormarsch, dies ist das Fazit einer repräsentativen Studie von YouGov Deutschland   im Auftrag von Greven Medien   , Spezialist für lokales Marketing. Zwischen dem 6. und 9. November 2020 wurden dafür 2015 Personen ab 18 Jahren befragt.

In Führung dabei liegt nach wie vor der Pionier des Social Commerce: Über Facebook haben 16 Prozent der Deutschen schon einmal eingekauft, gefolgt von WhatsApp und Instagram (jeweils 12 Prozent). Das Videoportal YouTube wurde bereits von jedem zehnten Deutschen für Shopping genutzt, während Pinterest (3 Prozent), Twitter (3 Prozent), Snapchat (2 Prozent) und Tiktok (2 Prozent) im Jahr 2020 noch keine signifikante Reichweite im Bereich E-Commerce zeigen. Zwei Drittel der Deutschen haben noch nie Einkaufsangebote über Social Media genutzt (66 Prozent).

Frauen und Männer bevorzugen verschiedene Plattformen

Beim Einkauf über Social Media gibt es eindeutige Geschlechterpräferenzen: Während Frauen am meisten über Facebook (18 Prozent) und Instagram (13 Prozent) einkaufen, shoppen Männer überdurchschnittlich häufig über WhatsApp (14 Prozent) und YouTube (12 Prozent). Auch Twitter (4 Prozent) und Snapchat (3 Prozent) kommen bei den männlichen Usern für das Online-Shopping in Frage, während Frauen diese Kanäle dafür fast gar nicht nutzen (letztere jeweils 1 Prozent). Während Frauen über Social Media vorzugsweise Mode, Schmuck, Accessoires und Kosmetik einkaufen, konzentrieren sich Männer auf Elektronik, Tickets, Gutscheine, Haushaltswaren und Musik. Diese Tendenz zeigt sich auch allgemein im Online-Shopping.

Großes Potenzial für Mode, Bücher und Gutscheine

Die Top-Produktgruppe ist dabei eindeutig Mode: 16 Prozent der Befragten haben schon einmal Kleidung über einen Social Media-Kanal eingekauft. An zweiter Stelle stehen Schmuck und Accessoires (11 Prozent) sowie Bücher (11 Prozent) und Kosmetik (11 Prozent), gefolgt von Tickets/Eintrittskarten (10 Prozent) und Gutscheinen (9 Prozent). Mehrheitlich abgelehnt wird der Kauf von Medikamenten: 66 Prozent der User können sich nicht vorstellen, diese über Social Media-Plattformen zu kaufen. Auch die Produktgruppen Lebensmittel (64 Prozent), Reisen (58 Prozent) und Dienstleistungen (56 Prozent) sowie Möbel und Designobjekte (52 Prozent) möchten viele User nicht über die sozialen Medien kaufen. Am meisten Potenzial haben Bücher und Gutscheine: Fast die Hälfte der Deutschen können sich vorstellen, in Zukunft Bücher (49 Prozent) und Gutscheine (46 Prozent) via Social Media einzukaufen.

Preview von Top 5 Social-Media-Kanäle der Deutschen zum Einkaufen
Facebook ist die beliebteste Plattform für Social Commerce.

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Mehr Social Shopping in der Corona-Krise

Auch wenn 61 Prozent der Deutschen angeben, ihr Online-Einkaufsverhalten durch Corona nicht verändert zu haben, kauft jeder Dritte verstärkt online ein. Gerade Männer haben, ausgelöst durch Corona, zum ersten Mal auf Social Media-Kanälen eingekauft (5 Prozent im Vergleich zu 2 Prozent bei den Frauen). "Der Trend, dass lokale Unternehmen Social Media-Kanäle als direkten Verkaufskanal nutzen, hat sich seit dem Corona-Jahr 2020 deutlich verstärkt", sagt Patrick Hünemohr , Geschäftsführer von Greven Medien. "Sie müssen neue Verkaufsmöglichkeiten schaffen, um ihre Existenz zu sichern. Und Social Commerce über Instagram oder Facebook ist deutlich kostengünstiger als klassische Commerce-Kampagnen wie beispielsweise Google Shopping. Daher nutzen auch viele kleine und mittelständische Unternehmen diese Möglichkeit", erklärt er. "Wie unsere aktuelle Studie zeigt, nehmen Verbraucher die Angebote über Social Media immer mehr an. Daher rate ich jedem Unternehmer, das Potenzial für seine Angebote über Social Commerce zu prüfen und sich nicht vor diesem Weg zu scheuen."
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