Generation Z und Y treiben den Second-Hand-Trend voran
11.06.2021 In Deutschland gehört der Kauf von Second Hand zur Routine: Mehr als 61 Prozent der Deutschen haben schon einmal Bücher und/oder Medienartikel aus zweiter Hand gekauft. Nachhaltigkeit ist dabei eines der Hauptmotive.
Männer sind Second Hand Shopper, Frauen verkaufen Ungenutztes weiter
Während mehr als jede/r Zweite (61 Prozent) schon einmal gebrauchte Bücher und/oder Medienartikel gekauft hat, geben nur 39 Prozent der Deutschen an, mit gebrauchten Kulturgütern jemals gehandelt zu haben. Einen spannenden Unterschied gibt es dabei bei der Geschlechterverteilung: Mit 64 Prozent gegenüber 58 Prozent shoppen Männer häufiger gebrauchte Bücher und/oder Medienartikel als Frauen. Frauen (43 Prozent) hingegen verkaufen öfters aussortierte Kulturgüter als Männer (35 Prozent).Wie auch schon der erste Momox Second Hand Report 2019 für Bücher und Medien gezeigt hat, kaufen Generation Z und Y am häufigsten gebrauchte Ware (78 Prozent der bis 29-Jährigen und 67 Prozent der 30- bis 39-Jährigen). Mit dem Alter nimmt die Kauffreudigkeit von Second Hand zwar ab, aber dennoch kauft noch immer jede/r Zweite (48 Prozent) im Alter von 50 bis 59 gebrauchte Bücher und Medienartikel. Auch was den Verkauf angeht, handeln mit 59 Prozent die bis 29-Jährigen am meisten mit Gebrauchtem. Interessant ist, dass der Kauf (78 Prozent) wie auch der Verkauf (49 Prozent) bei Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss (Abitur, Universität) am beliebtesten ist.
Der Handel mit Second Hand Artikeln findet online statt
Etwa jede/r zweite Second Hand Shopper (48 Prozent) kauft Gebrauchtes mindestens einmal im Jahr. Mehr als jede/r Zweite (58 Prozent) shoppt second hand am liebsten im Internet. Online-Marktplätze liegen dabei klar vorne. Rund jede/r Fünfte (22 Prozent) geht noch auf einen Flohmarkt und gerade einmal jede/r Zehnte (11 Prozent) in Second-Hand-Läden. Der Online-Verkauf von gebrauchten Kulturgütern ist mit 73 Prozent noch beliebter als das Second Hand Shopping im Internet. Auch hier liegen Online-Marktplätze auf Platz Eins. Auf Flohmärkten verkauft rund jede*r Fünfte (18 Prozent).Nachhaltigkeit ist Hauptmotiv für den Verkauf von Second Hand
2019 wurde als Hauptgrund für den Verkauf von gebrauchten Büchern und/oder Medienartikeln der Wunsch nach mehr Platz (91 Prozent) genannt, aktuell steht dieses Motiv nur noch an zweiter Stelle (80 Prozent). Denn 88 Prozent der Befragten geben Nachhaltigkeit als klare Motivation für den Verkauf von Kulturgütern aus zweiter Hand an. Beim Second-Hand-Handel können nicht nur nicht mehr genutzte Artikel eine/n neue/n BesitzerIn finden, sondern es werden dabei vor allem wertvolle Ressourcen wie Wasser oder CO2 eingespart, die für die Neuproduktion von Artikeln aufgebracht werden.Beim (Online-)Kauf von Büchern und/oder Medienartikeln aus zweiter Hand gibt die Mehrheit (87 Prozent) an, dass niedrigere Preise der Artikel für sie am wichtigsten sind. 97 Prozent sagen zwar, dass gebrauchte Artikel günstiger als neu sein müssen, fast jedem Zweiten (44 Prozent) ist es allerdings egal, wie groß die Ersparnis ist. Nachhaltigkeit steht als Grund an zweiter Stelle (66 Prozent). Etwa einem Drittel (37 Prozent) ist beim Second Hand Shopping die Lieferung nach Hause wichtig.
Darauf wird beim Kauf bzw. Verkauf von Second Hand geachtet
Beim Kauf von gebrauchten Büchern und/oder Medienartikeln sind der Preis (89 Prozent) und der Artikelzustand (86 Prozent) die wichtigsten Kriterien. 65 Prozent der KäuferInnen legen zudem Wert auf einen seriösen Anbieter. Der Hälfte ist kostenloser Versand wichtig (49 Prozent). Beim (Online-)Verkauf ist ein schneller und unkomplizierter Verkaufsprozess am wichtigsten (90 Prozent). 68 Prozent achten auf kostenfreien Versand und 59 Prozent auf seriöse Verkaufsplattformen.Unangefochtener Bestseller: Das Buch
Bei Gebrauchtwaren sind Bücher mit 76 Prozent am beliebtesten. Nur jede/r Zehnte kauft gebrauchte Filme (12 Prozent) oder CDs (10 Prozent). Games und Schallplatten (jeweils 1 Prozent) gehören zu den Nischenprodukten. 66 Prozent kaufen gerne auch andere Artikel gebraucht. Am beliebtesten sind dabei Kleidung (57 Prozent), Möbel (42 Prozent) und PKWs (37 Prozent).Drei Viertel der befragten Momox-KundInnen (76 Prozent) verkaufen auch andere gebrauchte Dinge - mit 75 Prozent am häufigsten Kleidung, gefolgt von Möbeln (41 Prozent) und Kinderspielzeug (39 Prozent).
Die Corona-Pandemie hat das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt. Hat sich damit auch das Kaufverhalten von Kulturgütern aus zweiter Hand verändert? 77 Prozent der Deutschen sagen: Nein, es habe sich nichts verändert. 16 Prozent haben weniger Gebrauchtes gekauft und nur 6 Prozent mehr. Hauptgrund für den reduzierten Kauf waren geschlossene Second-Hand-Läden (64 Prozent). Anders sieht es bei online-affinen Medimops KundInnen aus. Zwar geben hier auch 62 Prozent an, dass sich ihr Kaufverhalten durch Corona nicht verändert hat, 20 Prozent wiederum sagen, sie haben mehr gebrauchte Kulturgüter gekauft. Kein Wunder, medimops KundInnen shoppen primär online statt im stationären Handel.
In Hinblick auf Kleidung hat knapp ein Drittel der Deutschen (29 Prozent) aufgrund der Pandemie weniger gekauft - egal ob neu oder gebraucht - so das Ergebnis Second Hand Fashion Report von Momox Fashion. Gleichzeitig gibt über die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) an, dass sich ihr Kaufverhalten bei Kleidung durch Corona nicht verändert hat. Acht Prozent der Befragten haben mehr Kleidung geshoppt als zuvor.
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