E-Commerce

Prognose: Onlinehandel von Lebensmitteln wächst bis 2030 auf 9 Prozent

von Frauke Schobelt

30.01.2020 Neue Angebote und veränderte Lebensbedingungen treiben die Nachfrage und bedingen einen Wandel des Einkaufsverhaltens. Wer als Anbieter oder Hersteller von Lebensmitteln davon profitieren will, muss Sortiment und Services im Onlinehandel anpassen, lautet das Fazit einer Studie. ­

Von der steigenden Nachfrage will auch Lebensmittellieferant Picnic profitieren. (Bild: Picnic)
Bild: Picnic
Von der steigenden Nachfrage will auch Lebensmittellieferant Picnic profitieren.
"Der Durchbruch im Onlinelebensmittelhandel kommt - das steht außer Frage", kommentiert Dr. Eva Stüber , Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln   , die Ergebnisse der neuen Studie zur Entwicklung des Onlinelebensmittelhandels. Das IFH prognostiziert darin, dass der Onlineanteil am Gesamtmarkt Lebensmittel und Getränke 2030 zwischen 5,2 Prozent bei einer Weiterentwicklung der aktuellen Marktgestaltung und maximal 9,1 Prozent bei einer Angebotsausweitung ansteigen wird. Deshalb seien nun die Anbieter gefragt, die Nachfrage durch neue Angebote zu fördern, denn die Konsumenten seien soweit, auch im Netz Lebensmittel zu bestellen. "Aufgrund der Marktgröße wird jedoch weiter ein langer Atem gefragt sein", so Stüber. "Dabei wird jeder Prozentpunkt, der sich Richtung online verschiebt, den Gesamtmarkt langfristig verändern. Wer Gestalter, Mitläufer und Verlierer dieser Entwicklung sein wird, zeigt sich daran, wie gut die Hausaufgaben nun gemacht werden."
Preview von Onlinehandel mit Lebensmitteln - Zwei Szenarien bis 2030
Die Angebotsausweitung treibt die Nachfrage.

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Veränderte Rahmenbedingungen schaffen Nachfrage

Was die Entwicklung fördert: Neue Lebensumstände bedingen einen Wandel im Alltag der Konsumenten und brechen das von Gewohnheiten geprägte Einkaufsverhalten auf. So sind bei den Befragten Veränderungen in Bezug auf Familiensituation (41 Prozent), Wohnen (34 Prozent) oder Job (29 Prozent) häufig Auslöser für ein neues Einkaufsverhalten. Für eine Mehrheit von 44 Prozent der Befragten ist eine neue Angebotssituation der führende Treiber. Welches Potenzial dies birgt, zeigt der Blick auf Personen, die bereits Lebensmittel online kaufen: So geben zwei von drei Onlinelebensmittelkäufern an, ihr Einkaufsverhalten aufgrund einer veränderten Angebotssituation angepasst zu haben.

Wunsch nach Bequemlichkeit, aber noch wenig Angebote

Wenig überraschend: Der allgemeine Trend Convenience ist auch bei der Lebensmittelbestellung mit Lieferung Hauptmotiv - gerade durch die Bestellung von Getränken gestalten sich Konsumenten den Alltag möglichst bequem. Zurzeit haben allerdings nur 19 Prozent der Bevölkerung die Möglichkeit, für die Onlinelebensmittelbestellung zwischen mehr als einem Onlineshop mit Sortimenten inkl. Frischeprodukten und Auslieferung auszuwählen. Vor diesem Hintergrund gilt es für Händler und Hersteller zu prüfen, inwiefern sie als Treiber oder Mitspieler Teil dieser Entwicklung sein möchten.

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