Projekt "Collins": Otto-Gruppe sieht 4 Pluspunkte für Kunden

21.05.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
"Entscheidend wird sein, ob Kunden in den Collins-Shops einen Mehrwert für sich gegenüber Angeboten von Wettbewerbern wie Asos und Zalando sehen."
Mit diesem Fazit habe ich zu Beginn dieser Woche meine Analyse beendet, warum der App-Store von Collins (k)ein Killer-Feature ist   . Denn bei allen Vor- und Nachteilen des neuen Ökosystems für die Otto-Gruppe und ihre Partner   gilt: Wenn Collins-Shops wie Aboutyou   keine kritische Masse an Kunden erreichen, dürften die Portale für Entwickler uninteressant bleiben.

About YouBildquelle: Screenshot

Interessant ist vor diesem Hintergrund ein Blick in den gerade frisch veröffentlichen Bericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/2014   (Stichtag: 28. Februar). Denn dort beschreibt die Otto-Gruppe auf Seite 15 (PDF   ), welche Kundenvorteile man beim Online-Shop Aboutyou sieht   :
  • State of the Art-Shop im Responsive Design mit 50.000 Artikel beim Start
  • Nahtlos integrierte Apps
  • Personalisierung und Empfehlungsmatrix auf allen Ebenen des Shops
  • Lieferung innerhalb von 2 Werktagen, alle Bezahlarten, 100 Tage Rückgaberecht
Damit bestätigen die Hanesaten indirekt alle Zweifler, die bei Aboutyou.de & Co. aus Sicht der Kunden kein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Wettbewerbern wie Asos und Zalando sehen. Denn ein State of the Art-Shop ist kein Vorteil, sondern halt nur Standard. Das gleiche Fazit kann man bei Personalisierungen ziehen, die ebenfalls zunehmend zum Standard werden   . Eine Lieferung innerhalb von 2 Werktagen ist auch kein Wettbewerbsvorteil, sondern mehr oder weniger üblich momentan. 100 Tage Rückgaberecht gibt es auch bei Zalando   . Der Hinweis auf "alle Bezahlarten" stimmt zudem nicht, da beispielsweise weder Vorkasse noch Lastschrift angeboten wird (was aber nicht der kriegsentscheidende Punkt sein dürfte). Bei vielen Apps stellt sich dazu die Frage, ob Kunden in den Anwendungen wirklich einen Mehrwert sehen   . Die Otto-Gruppe jedenfalls sieht im Projekt Collins einen "Internet Pure Play, mit dem wir den Markt verändern können" (Seite 13 im Geschäftsbericht). Ist das realistisch? Momentan wird meiner Meinung nach nach wie vor zu viel über das Ökosystem an sich diskutiert   und zu wenig über die Vorteile für (potenzielle) Kunden. Oder sind alle Zweifel unangebracht? Denn nach eigenen Angaben liegt "das Team seit den ersten Tests stabil über dem Plansoll". Zudem habe man erst ein Fundament gebaut, „das mit jeder Idee, jedem Partner und jeder Kundin wächst" - wie ebenfalls auf Seite 15 im brandneuen Geschäftsbericht der Otto-Gruppe   (PDF) zu lesen ist. Kurz notiert: Mehr zum Collins-Projekt gibt es von mir gerade auch nebenan bei iBusiness.de   . Weiterlesen: