Globetrotter-Bilanz: Geschäft im E-Commerce "jetzt profitabel"

23.05.2017

 (Bild: Stephen Petrat)
Bild: Stephen Petrat
Bild: Stephen Petrat unter Creative Commons Lizenz
Die deutsche Globetrotter Ausrüstung GmbH   hat ein durchwachsenes Geschäftsjahr hinter sich. Das lässt sich dem aktuellen Jahresbericht des schwedischen Konzerns Fenix Outdoor   entnehmen, zu dem der deutsche Multichannel-Händler gehört. Demnach habe Globetrotter zwar im Geschäftsjahr 2016 seine Profitabilität verbessern können, bezogen auf den Umsatz gab es allerdings kein Wachstum. Im Gegenteil. Denn der Umsatz ging augenscheinlich zurück, wie der aktuelle Jahresbericht nahe legt.
Globetrotter Umsatz
Der Deutschland-Umsatz der Frilufts-Gruppe ist gesunken (Grafik: Fenix Outdoor)
Den das Geschäft von Globetrotter organisiert der Fenix-Konzern in der so genannten "Frilufts-Holding", zu der neben Globetrotter die beiden Outdoor-Ausrüster Naturkompaniet    (Schweden) und Partioaitta    (Finnland) zählen. In Summe konnte diese Gruppe im vergangenen Jahr einen Netto-Umsatz von 258,2 Mio. Euro erzielen, wovon 178,3 Mio. Euro in Deutschland generiert wurden (siehe Tabelle). Nach eigenen Angaben machen Naturkomanpiet und Partioaitta hierzulande keine Umsätze, so dass die 178,3 Mio. Euro Deutschland-Umsatz auf das Konto von Globetrotter gehen. Das bestätigt ein Fakten-Check. Denn laut dem Fenix-Bericht lagen die Deutschland-Umsätze der Frilufts-Gruppe im Vorjahr noch bei 186,3 Mio. Euro - was exakt dem Umsatz entspricht, den Globetrotter in seinem Jahresabschluss für das Jahr 2015 ausweist. Demnach hat sich der Globetrotter-Umsatz im vergangenen Jahr von 186,3 Mio. Euro (2015) auf 178,3 Mio. Euro (2016) reduziert - ein Minus von rund vier Prozent. Das verwundert nicht. So wurden im vergangenen Jahr zwei Geschäfte geschlossen   und das Torfhaus im Harz an einen Franchise-Nehmer abgegeben. Dennoch läuft das Globetrotter-Geschäft nach Plan.

Unprofitable Geschäfte geschlossen, neue Stores eröffnet

Denn das operative Ziel war, eine Kostenbasis zu schaffen, aus der heraus Globetrotter künftig profitabel wachsen kann. Durch Kostenreduzierungen habe man bereits "die ersten Schritte zur Profitabilität" erreicht - unter anderem weil die beiden unprofitablen Geschäfte in Filderstadt und Frankfurt geschlossen wurden   . Große Fortschritte habe man zudem beim Online-Handel gemacht, wo das E-Commerce-Geschäft von Globetrotter nach eigenen Angaben "jetzt profitabel" ist.
Globetrotter Hamburg City
Der neue Store in Hamburg (Bild: Globetrotter)
Zahlen zum Ergebnis der Frilufts-Gruppe in Deutschland gehen aus dem Fenix-Bericht nicht hervor. Im Vorjahr 2015 gab es noch einen satten Verlust von -15,0 Mio. Euro, wie dem Jahresabschluss der Globetrotter Ausrüstung GmbH zu entnehmen ist. Damals konnte Globetrotter zwar seinen Gesamtumsatz leicht um 3,0 Prozent auf 186,3 Mio. Euro steigern. Diese leichte Umsatzsteigerung konnte sich jedoch aufgrund erheblich gestiegener Wareneinsatzkosten nicht positiv auf das Jahresergebnis auswirken. Hintergrund waren Abwertungen von Altbeständen und niedrige Margen durch Abverkäufe. Negativ wirkten sich zudem "kostenintensive Restrukturierungsmaßnahmen" aus - unter anderem Beratungskosten. Um das Geschäft von Globetrotter weiter nach vorne zu bringen, sollen die drei Händler aus der Frilufts-Gruppe künftig das gleiche ERP- und PIM-System verwenden. Gemeinkosten von Globetrotter sollen in die Fenix-Gruppe integriert werden. Positiv auf das Geschäft auswirken sollen sich zudem die beiden neuen Filialen in Hamburg und Düsseldorf   , die erst vor kurzem eröffnet wurden und auf einem neuen Store-Konzept basieren. Gemein haben beide Stores, dass sich Globetrotter vor Ort mit weniger Flächen begnügt und der Schwerpunkt auf Bekleidung, Schuhe und Ausrüstung liegt, die sich „für den alltäglichen Gebrauch eignen“ sollen. Ansprechen will Globetrotter so Kunden, die zum Beispiel wetterfeste Kleidung zum Wandern suchen - statt der Kernzielgruppe der Hardcore-Outdoor-Fans.
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