Curated Shopping: Zalando geht mit „Zalon“ ins Ausland

Der Berliner Fashion-Versender Zalando zündet die nächste Stufe bei seiner Service-Offensive. Ab sofort steht daher der Curated-Shopping-Dienst „Zalon“ auch Verbrauchern in der Schweiz und Kunden in Österreich zur Verfügung, wie die Berliner gegenüber neuhandeln.de erklären.

Zalon.deBei „Zalon“ beraten Mode-Experten die Kunden persönlich (Bild: Screenshot)

Im deutschsprachigen Ausland startet Zalando zunächst erst mit einer Handvoll Stylisten, die Kunden beim Mode-Shopping beraten sollen. Wenn der Service im Ausland ankommt, will man aber weitere Stil-Berater verpflichten. Langfristig sei sogar denkbar, den Curated-Shopping-Dienst in allen bislang 15 europäischen Ländern anzubieten, in denen Zalando aktiv ist.

In Deutschland war der Service „Zalon“ vor knapp drei Monaten gestartet. Angelehnt ist das Angebot an Curated-Shopping-Dienste, wie sie hierzulande unter anderem Outfittery oder Modomoto anbieten. Bei diesen können Nutzer einen Online-Fragenbogen ausfüllen, mit denen ihr persönlicher Mode-Stil ermittelt wird. Anschließend werden Nutzer am Telefon von Stylisten kontaktiert, die ihnen einzelne Kleidungsstücke oder gesamte Outfits empfehlen. Diese werden dann zu den Kunden geschickt, die alle Textilien zu Hause in Ruhe anprobieren sollen. Bezahlen muss der Kunden dabei immer nur, was ihm gefällt und er behalten will.

Dieses Konzept verfolgt Zalando nun auch bei seinem hauseigenen Curated-Shopping-Dienst – mit ein paar Eigenheiten. So richtet sich der Anbieter Outfittery beispielsweise nur an Männer als Kunden, die keine Lust auf Online-Shopping haben und denen man mit der Mode-Beratung den Kauf von Textilien erleichtern will. Zalando dagegen bietet den Service auch Frauen an.

Im Gegensatz zu Start-Ups wie Outfittery oder Modomoto verfügt Zalando zudem bereits über eine bekannte Marke und 15,4 Mio. aktive Kunden (Stand: 31. März 2015), denen man mit dem hauseigenen Curated-Shopping-Dienst einen zusätzlichen Service anbieten kann. Vor diesem Hintergrund dürfte für Start-Ups die Luft dünner werden, die sich ausschließlich auf Curated Shopping konzentrieren – schließlich nimmt Zalando ihnen ihr Alleinstellungsmerkmal weg.

Erste Erfahrungswerte: Auch Frauen sprechen auf Curated Shopping an

Hierzulande beraten bereits über 150 Stylisten die Zalando-Kunden am Telefon. Dabei vertraut Zalando auf freiberufliche Berater, die beispielsweise hauptberuflich bereits als Verkäufer im Modehandel aktiv sind und sich über die Stilberatung etwas dazu verdienen wollen. Berater erhalten eine Provision vom Umsatz mit denjenigen Textilien, die Kunden bestellen und nicht wieder retournieren. Zusätzliche Vergütungen gibt es für Berater, die von Kunden gut bewertet werden. So will Zalando zudem sicherstellen, dass sich die Mode-Berater auch Mühe geben.

Nach eigenen Angaben ist das Feedback auf den neu gestarteten Curated-Shopping-Dienst in Deutschland sehr gut, knapp drei Monate nach dem Start hätten bereits mehrere Tausend Kunden den Service genutzt. Im Vergleich zu europaweit über 15 Mio. aktiven Kunden mag das überschaubar wirken, Zalando hat den Stylisten-Service bislang aber noch kaum beworben.

Etwa die Hälfte der Nutzer sind übrigens Frauen. Das beweise, dass Curated-Shopping nicht nur etwas für Männer sei. Während sich Männer aber in der Regel allgemein beraten lassen, kontaktieren Frauen die Stilberater oft zu bestimmten Anlässen. So werde der Service zum Beispiel genutzt, wenn Frauen nach einem passenden Outfit für eine Hochzeitsfeier suchen.

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