„Build“-Projekt: Zalando lässt ebenfalls externe Entwickler ran

Warum eigentlich alle Shop-Features selbst entwickeln, wenn andere Programmierer vielleicht bessere Ideen haben? Diese Frage hat sich anscheinend auch der Berliner Mode-Versender Zalando gestellt und im Anschluss das Programm „Build“ gestartet. Konzernfremde Entwickler und Start-Ups können hier Features zur Verfügung stellen, die Zalando in seinen Online-Shop integriert. Dadurch will der Mode-Versender seinen Kunden zum Beispiel neue Tools für die Größenberatung oder Styling-Tipps bieten.

Marc Lamik
Marc Lamik (Bild: Zalando SE)

„Wir müssen die besten Kundenerlebnisse in unsere Plattform integrieren“, argumentiert Marc Lamik, Head of Partnerships bei Zalando (siehe Foto).

Übergeordnetes Ziel ist allerdings nicht nur, dass die Drittanwendungen das Einkaufserlebnis im Online-Shop verbessern – sondern auch die Verkäufe pushen. Anwendungen sucht Zalando daher vor allem für die Lücken im Online-Shop, an denen Kunden heute noch abspringen und nicht kaufen.

Ein Beispiel: Ein Kunde sucht im Online-Shop von Zalando einen Laufschuh, den er dort in seiner Größe aber nicht finden kann.

An dieser Stelle könnte ein Start-Up nun eine Anwendung zur Verfügung stellen, über die sich Kunden bei Interesse einfach selbst einen individuellen Sportschuh im Zalando-Store konfigurieren können.

Während Zalando durch die Partnerschaften online mehr verkaufen will, sollen die Drittanbieter von der Erfahrung und Reichweite von Zalando profitieren. Die Rechte an ihren Anwendungen behalten dabei die Partner, zu finanziellen Details der Deals macht Zalando auf Nachfrage keine Angaben.

Neu ist die Strategie von Zalando allerdings nicht. So hatte die Otto-Gruppe bereits vor drei Jahren bei ihrem Start-Up „Collins“ damit begonnen, externe Entwickler einzubinden. Unter dem Motto „Open Commerce“ konnten bereits damals externe Entwickler für den Mode-Shop AboutYou.de eigene Anwendungen programmieren. Mit zusätzlichen Anwendungen wollte man Kunden zu Käufen inspirieren, von den Umsätzen erhielten Entwickler eine Provision. Ein Selbstläufer scheint dieses Modell aber nicht gewesen zu sein. Denn das offene Entwickler-Konzept rückt zunehmend in den Hintergrund. So ist die entsprechende Developer-Seite inzwischen gar nicht mehr online, auf der es Infos für externe Entwickler gab. Zu Hintergründen hat sich die Otto-Tochter bislang nicht geäußert.

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