ERP & PIM by Seite 2 PIM Wie Unternehmen die Digitalisierung richtig angehen (2/2) Fortsetzung von Seite 1 4. Nehmen Sie sich etwas mit: Aus Anforderungserhebung wird Leitfaden Digitalisierung funktioniert tatsächlich wie ein großes analoges Uhrwerk, bei dem jedes Zahnrad in ein anderes greift und der Prozess nur dann funktioniert, wenn dieses Ineinandergreifen reibungs- los verläuft. Klemmt es an einer Stelle, wird es automatisch an anderen Stellen Probleme geben. Eine initiale Anforde- rungserhebung mit zeitgemäßen Vorgehensweisen, wie der Canvas-Me- thode, erleichtert nicht nur den Start in ein Digitalisierungsprojekt massiv, son- dern auch das weitere Vorgehen im spä- teren Projektverlauf. Jedoch ist ihre Anwendung vor allem zu Beginn des Projekts sinnvoll, denn durch sie können Stakeholder und Ent- scheidungsträger etwas Anschauliches aus einem ersten Termin mitnehmen: eine Darstellung relevanter Projektkri- terien, die alle Rahmenbedingungen des Projekts erfasst und aus denen folgend weitere Schritte festgelegt werden. An- hand dieses Leitfadens können sie im Nachgang das Projekt erneut gedanklich durchgehen und für sich selbst prüfen, ob alles verstanden wurde, zusätzlich Fragen entstanden sind oder gar etwas unberücksichtigt geblieben ist. Mit der Canvas-Methode kann also das gesam- te „Uhrwerk“ überblickt und so justiert werden, dass Probleme weitestgehend vermieden werden. 5. Finden Sie Ihren Wettbewerbsvorteil Möchten Unternehmen dem Wettbewerb einen Schritt voraus sein, lohnen sich In- vestitionen in die Digitalisierung. Wäh- rend viele Unternehmen den Mehrwert einer umfangreichen CRM- oder CMS- Lösung erkannt haben, vernachlässigen ebenso viele einen anderen Bereich: Die Arbeit an und mit Produktdaten. Oftmals pflegen Unternehmen Daten manuell, u.a. mit Standardprogrammen wie MS Excel. Ganze Datensätze wer- den häufig bei einem Mitarbeiter lokal gespeichert, Datensilos entstehen und hindern unterschiedliche Abteilungen an einer schnellen, unkomplizierten Ver- wendung. Diese Art des Handlings ist nicht nur veraltet, sondern auch zeitauf- wändig und fehleranfällig. Im schlimms- ten Fall kann es wegen fehlerhafter Produktdaten zu erhöhten Retouren und unzufriedenen Kunden führen. Deswegen sollten Unternehmen auf ein professionelles Product-Information- Management (PIM-) System zurück- greifen, denn damit können Prozesse automatisiert, Inkonsistenzen vermieden und Datensilos aufgelöst werden. Jedoch kann ein Digitalprojekt wie z.B. die Einführung eines PIM-Systems nicht ohne Weiteres realisiert werden. Auch hier ist der initiale Einsatz eines Canvas sinnvoll, denn er liefert über die bereits beschriebenen, klassischen Faktoren hi- naus wichtige Informationen, wie z.B. eine Auskunft zur technologischen „Rei- fe“ der Mitarbeiter, ebenso wie - im Falle einer PIM-Einführung - Infos zu Daten- lieferanten und -modellen, aber auch zu vorhandenen Produkten und etablierten Prozessen. Stellt sich dabei heraus, dass ein Digi- talisierungsprojekt nicht problemlos ge- startet werden kann, weil beispielsweise die benötigte technologische Erfahrung im Unternehmen nicht ausreicht, muss zunächst an dieser Stelle aufgeholt wer- den, denn ist bei den Mitarbeitern nicht ausreichendes Digitalwissen vorhanden, kommt es schnell zu Frustration und Ab- lehnung der neuen Software. Stellt sich weiterhin heraus, dass z.B. die Systemlandschaft keine Schnitt- stellen zur Anbindung einer neuen Software aufweist, müssen diese ge- schaffen werden, um ein harmonisches Zusammenspiel zu gewährleisten und den höchstmöglichen Benefit das für Unternehmen zu generieren. An solche potenziellen Probleme zu denken noch bevor sie entstehen und entsprechend proaktiv Maßnahmen zu treffen, ist nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn keine oder nur wenig Digita- lerfahrungen im Verlag gemacht wurden. Daher kann es sinnvoll sein, sich einen Partner ins Boot zu holen, der sich nicht nur auf solche (zeitgemäßen) Methoden versteht, sondern sie auch selbst anwen- det, kontinuierlich verbessert und Erfah- rung in allen Bereichen der Digitalisie- rung hat. e c r u o s t o d : d l i B Über Tino Machts: Seit Juni 2015 ist er bei dotSource GmbH tätig. Zunächst im Bereich Strategie, Onlinemarketing und Design aktiv, ist er heute als Experte für Produktinformati- onsmanagement, Master Data Management und Contentmanagement Leiter eines mehr- köpfiges PIM-Teams. Autorin: Susan Rönisch Wie Produktdaten zum Verkaufsturbo werden (1/2) Die Datenstrategie bildet die Grund- lage dafür, welche Rolle der Handel in Zukunft einnehmen wird. Product Infor- mation Management (PIM) kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Vier wichtige Trends, die Sie auf keinen Fall verpas- sen sollten. Onlinehändler haben eine Menge Her- ausforderungen zu lösen. Eine der wich- tigeren ist sicherlich die Produktdaten- pflege. Das Thema klingt dröge und nach trockener Grundlagenarbeit. Aber gerade deswegen ist es so wichtig. Produktdaten sind die Basis für jeden Umsatz im On- lineshop. Ohne Daten wird nichts verkauft, mit schlechten Daten schleppen sich die Um- sätze dahin. Gut gepflegte Daten senken dagegen gleichermaßen die Kosten und steigern den Absatz. Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, wie stiefmütterlich viele E-Commerce-Unternehmen mit ihren Produktdaten umgehen. „Viele Unter- nehmen haben ja noch nicht einmal ir- gendein PIM“, hat David Spaeth, Head of Marketing beim Hamburger Hersteller Novomind, festgestellt. Dabei ist ein System zum Product In- formation Management (PIM) nicht nur überlebenswichtiger Kernbestandteil ei- nes jeden Onlineshops, weil ohne Daten im Shop nichts läuft. Produktdaten sind in vielfacher Hinsicht geschäftskritisch, können hohe Kosten erzeugen und ein Unternehmen unfle- xibel machen. Umgekehrt können sie Conversionrates steigern, Retourenquo- ten senken, neue Absatz- und Marke- tingkanäle erschließen und selbst einen strategischen Impact auf das Unterneh- men aufweisen. Beim Produktdatenmanagement lassen sich operative und strategische Aspekte unterscheiden. Die wichtigsten Vorzüge: Operative Dimension Verkauf: Mit der richtigen PIMStrategie lässt sich der Absatz steigern. Aussage- kräftige Bilder und Produktbeschreibun- gen, technische Daten und Zeichnungen, Manuals und Bedienungsanleitungen ... die Auswirkung von guten Produktdaten auf die Conversionrate im Shop ist un- bestritten. Mehr noch: Ausführliche und aussage- kräftige Beschreibungen senken zudem die Retouren, was sich in der Bilanz häu- fig besonders stark bemerkbar macht. Marketing: Gerade in Performance- Marketingdisziplinen - etwa bei Ad- words, Google Shopping, Amazons Marketing Services oder Preis- und Pro- duktvergleichsdiensten - kommt dem Produktdatenfeed eine entscheidende Bedeutung zu. Kostensenkung: Aber auch die internen Kosten sind nicht zu vernachlässigen. Erstellung, Pflege und Aktualisierung von Produktdaten sind gerade bei großen Sortimenten ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Schon allein eine durchdachte nutzer- freundliche Oberfläche kann erheblich Zeit und Kosten sparen. Eine direkte An- bindung von Lieferantendaten und de- ren automatischer Import verringert den Aufwand zusätzlich. Fortsetzung auf Seite 3 Impressum Versandhausberater-Spezial ISSN 2626-3157 Versandhausberater Spezial ist eine kostenlo- se Beilage zum Versandhausberater mit Fach- beiträgen von Experten bei Dienstleistern für den Distanzhandel. Die Beiträge sind nament- lich mit dem Namen des Autors und dem her- ausgebendem Unternehmen gekennzeichnet. Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Versandhausberater, gegründet 1961, ist der wöchentliche Informationsdienst für den Ver- sandhandel, seine Dienstleister und Lieferanten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er informiert über das aktuelle Geschehen des Ver- sandhandels, leistet wertvolle Beratung, spürt zukunftsweisende Trends auf und ermöglicht den Blick hinter die Kulissen der gesamten Ver- sandhandelsbranche. Er fasst die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Versandhandel zusammen, bespricht neue Ver- sandhaus-Kataloge und abgeleitete Werbemittel und präsentiert Neuheiten aus den Bereichen Direktmarketing, Logistik, Kundenservice und Electronic Commerce. Verlag: HighText Verlag; HRA 72216 Schäufeleinstraße 5, 80687 München Mitteilung gemäß § 8, Artikel 3 des Bayerischen Pressegesetzes: Inhaber des HighText Verlag Graf und Treplin OHG sind zu jeweils 50 Prozent Joachim Graf (verantwortlich für Redaktion und Anzeigen) und Daniel Treplin (beide Journalisten, Mün- chen); Handeslregister München HR A 72216 Redaktion: Joachim Graf (verantwortlich), Susanne Fricke, Dominik Grollmann, Sebastian Halm, Michael Jansen, Susan Rö- nisch, Christina Rose, Frauke Schobelt Telefon: 089 / 578387-0 redaktion@versandhausberater.de www.versandhausberater.de Beirat: Michael Jansen (Vorsitz, Bonn) Ansgar Holtmann (Osnabrück) Reinhold Stegmayer (Köln) Leserservice & Abo-Verwaltung: leserservice@versandhausberater.de Anzeigenverkauf (verantwortlich): Schweigerstraße 6, 81541 München E-Mail: gdrexler@verlagsagenturberg.de Tel.: 089 / 578 79 665 Fax: 089 / 578 79 882 Handy: 0176-43 00 24 86 Druckerei: Druckmüller GmbH Malsfeldstraße 18,57539 Roth