„Jetzt anmelden und Vorteile genießen“: Mit diesen Worten bewirbt der Buchhändler Thalia seit kurzem in seinem Online-Shop sein neues Kundenprogramm – den Thalia Club. Der neue Service wird dabei gleich in zwei verschiedenen Mitgliedschaften angeboten. So gibt es für Interessenten zum einen ein kostenloses Basis-Programm – und zum anderen bei Thalia auf Wunsch noch eine Premium-Version.

Die Gratis-Variante heißt demnach „Thalia Classic“ und bietet Kunden einen kostenlosen Versand innerhalb Deutschlands sowie Punktevorteile bei dem Bonusprogramm Payback, wo es für Käufe doppelt so viele Punkte gibt.
Gleich viermal so viele Punkte sammeln Kunden wiederum bei einem Kauf, wenn sie das Upgrade „Thalia Premium“ buchen. Dann bezahlen Kunden für die Mitgliedschaft allerdings auch eine Gebühr von 19,90 Euro im Jahr. Dafür gibt es dann aber weitere Goodies wie Gratis-Tickets für Thalia-Events wie Lesungen und Veranstaltungen, die sich nur an Premium-Kunden richten.
Zusätzlich gibt es beim Premium-Upgrade für alle Club-Mitglieder auch noch Sonderpreise für Artikel wie Accessoires sowie nicht-preisgebundene Bücher und Hörbücher. Dazu verspricht Thalia seinen Premium-Mitgliedern auch einen „kostenlosen Premium-Versand innerhalb Deutschlands“. Dieser kostet regulär 3,95 Euro pro Lieferung, bei der Kunden ihre Ware am nächsten Werktag erhalten.
Sonst liegt die voraussichtliche Versanddauer bei ein bis drei Werktagen, wobei das Porto drei Euro beträgt. Ab einem Bestellwert von 25 Euro liefert Thalia aber bereits versandkostenfrei. Dazu sind alle Bestellungen ohne Porto, die mindestens ein Buch enthalten. Die Versandvorteile sind für Premium-Nutzer daher überschaubar. Auch hauseigene Veranstaltungen sind oft kostenlos, so dass sich hier für Premium-Mitglieder kein Sparvorteil ergibt. Im Gegenzug sind allerdings exklusive Events ein guter Köder, um Kunden an Thalia zu binden. Umso unverständlicher, dass längst nicht alle Kunden diesen Premium-Vorteil genießen dürfen. Denn Voraussetzung für eine Club-Mitgliedschaft ist, dass Nutzer zeitgleich immer auch Payback-Kunden sind. Wer keine Punkte sammeln will, bleibt daher außen vor.
Als Nachteil wertet Thalia selbst das aber nicht. „Als größtes deutsches Bonusprogramm hat Payback eine sehr hohe Akzeptanz im Markt und ein Großteil der Thalia-Kunden sind zugleich Payback-Kunden“, heißt es auf Nachfrage von neuhandeln.de. Dabei ist bei Thalia prinzipiell preisgebundene Ware ja von der Bepunktung ausgeschlossen – also nicht weniger als das Kernsortiment mit Büchern und eBooks.
Doch wie geht eigentlich Kundenbindung abseits von Payback und Rabatt-Schlachten? Das diskutieren Stephan Randler (Herausgeber neuhandeln.de) und Online-Händler Ralph Hesse in unserem Podcast.
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