Walbusch: Filial-Offensive soll nun erst im Herbst anrollen

Der Textil-Spezialist Walbusch hat in dieser Woche ein neues Ladengeschäft in Hagen eröffnet. Das ist insofern bemerkenswert, da es sich um die erste neue Filiale in diesem Jahr handelt. Denn im Januar hatten die Solinger über ein Dutzend neuer Geschäfte in Aussicht gestellt:

„2014 streben wir insgesamt zehn bis 15 Neu-Eröffnungen an. Hohe Priorität hat für uns im Moment die Suche nach guten Standorten in attraktiven Innenstadtlagen oder gut frequentierten Einkaufszentren.“

Auch wenn das halbe Jahr nun praktisch fast gelaufen ist, hält Walbusch weiter an seinem Ziel fest. So argumentiert das Unternehmen auf Nachfrage von neuhandeln.de (via Mail):

„Wir sind zuversichtlich, 10 Filialen zu eröffnen, es konzentriert sich in diesem Jahr allerdings tatsächlich auf Herbst/Winter – auch mangels passender Standorte.“

Zur Erinnerung: Aktuell betreibt Walbusch bereits bundesweit 33 Fachgeschäfte. Im vergangenen Jahr wurden neun Geschäfte eröffnet, 2012 gab es insgesamt acht neue Filialen. Die erste Filiale von Walbusch ist übrigens gerade einmal im Frühjahr 2009 eröffnet worden.

Spannend wäre natürlich einmal, was die Filialen inzwischen zum Gesamtumsatz der Walbusch-Gruppe beitragen. Schließlich berichten Online-Händler, dass durch Ladengeschäfte auch die Online-Umsätze im Umkreis der jeweiligen Filialen anziehen. Leider macht Walbusch auch auf Nachfrage keine Angaben zu Vertriebswegen. Zuletzt hieß es aber, dass mittelfristig über Stationärhandel und Versandgeschäft gleichwertige Umsätze erzielt werden sollen. 2014 sei zudem ein Plus von 2,5 Prozent geplant, das „stark aus dem Filialgeschäft generiert werden soll„.

Im Geschäftsjahr 2012 hat die Walbusch-Gruppe einen Netto-Umsatz von 281,3 Mio. Euro erzielen können, wie im kürzlich veröffentlichten Konzernabschluss steht. Der Gesamtumsatz wurde über den stationären Handel sowie den Versandhandel (Print+Online) erzielt und mit den Marken Walbusch, Mey+Edlich, Klepper und Avena erwirtschaftet. Zum Vorjahr (280,9 Mio. Euro) hat sich damit zwar nur wenig getan. Generell habe es 2012 aber ein schwieriges Wettbewerbsumfeld gegeben, da die Konsumausgaben für Bekleidung gesunken seien und die Preissensibilität zugenommen habe. Der Jahresüberschuss hat sich zum Vorjahr um 8,8 Prozent auf 38,3 Mio. Euro verschlechtert (2011: 41,9 Mio. Euro). Als Grund nennt Walbusch unter anderem, dass durch die weiteren Filialen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gestiegen sind.

Kurz notiert: Für das Geschäftjahr 2013 nennt die Walbusch-Gruppe in einer Pressemeldung einen Umsatz in Höhe von 331,9 Mio. Euro, was einem Plus zum Vorjahr von 2,1 Prozent entspreche. Die Diskrepanz zum Vorjahreswert von 281,3 Mio. Euro für 2012 erklärt sich dadurch, dass Walbusch in seinen Pressemeldungen immer Brutto-Umsätze (inkl. MwSt.) kommuniziert.

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