„Spacelab“: Warum Media-Saturn in Start-Ups investiert

Unter dem Motto „Spacelab“ hat die Media-Saturn-Gruppe in dieser Woche ein Programm vorgestellt, mit dem die Ingolstädter künftig Jungunternehmen fördern wollen. Die Idee ist, dass sich Start-Ups über eine Dauer von 20 Wochen in Workshops beraten lassen können. So will Media-Saturn den Jungunternehmen dabei helfen, ihr Geschäft zu professionalisieren.

Media-Saturn SpacelabMedia-Saturn unterstützt nun junge Gründer im „Spacelab“ (Bild: Screenshot)

In dem Förderprogramm wird gemeinsam mit den Start-Ups zum Beispiel analysiert, ob die Jungunternehmen mit ihren Produkten im richtigen Markt aktiv und sie ihre Zielgruppe über ihre bisherige PR-Strategie überhaupt erreichen. Um kompetentes Know-how zu vermitteln, sind neben der Media-Saturn-Gruppe weitere Partner im Programm involviert. Bei Fragen zu Marketing-Strategien hilft zum Beispiel die Münchner Agentur-Gruppe Serviceplan, während bei Finanzfragen die auf Wirtschaftsprüfung spezialisierte Gruppe Ernst & Young helfen soll.

Insgesamt will Media-Saturn etwa einem halben Dutzend ausgewählter Start-Ups unter die Arme greifen, die sich ab sofort für eine Teilnahme an dem Programm bewerben können.

Drei Gründe: Was sich Media-Saturn von der Startup-Initiative verspricht

Aus Nächstenliebe startet Media-Saturn das Programm aber nicht. Das wird bereits deutlich, wenn man sich einmal anschaut, wo das Förderprogramm im Unternehmen aufgehängt ist.

Martin SinnerSo ist bei Media-Saturn mit Martin Sinner (siehe Foto links) der Mann für das Spacelabs-Förderprogramm zuständig, der auch schon die unternehmensinterne Einheit „Electronics Online Group“ (EOG) führt. Unter diesem Motto bündelt der Konzert seit vergangenem Herbst alle Aktivitäten seiner Online-Pureplayer. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht dabei zwar das Geschäft des 2011 übernommenen Elektronik-Versenders Redcoon, bei dem Sinner seit Herbst 2014 auch noch der Vorsitzende der Geschäftsführung ist.

Bereits zum Start der EOG vor einem dreiviertel Jahr hieß es aber auch, dass man in der neuen Einheit weitere Konzepte aufbauen will und Zukäufe tätigen wird. Vor diesem Hintergrund hat Media-Saturn bereits den Online-Shop Biwigo.de gestartet, wo man mit einem so genannten „Superior-Content“-Konzept experimentieren will. Über das Spacelabs-Programm beteiligt sich die Unternehmensgruppe nun auch an verheißungsvollen Start-Ups, wobei die Beteiligungen zunächst überschaubar bleiben – insgesamt will man nur um die 30.000 Euro investieren.

In einem weiteren Schritt ist geplant, exklusive Kooperationen mit den Start-Ups einzugehen. So will Media-Saturn beispielsweise neue Elektronikprodukte exklusiv in seinen Märkten oder Online-Shops anbieten, wenn Jungunternehmen interessante Produktinnovationen haben. Aus diesem Grund hilft Media-Saturn auch nur Start-Ups, die mit ihrem Portfolio zum Angebot der Unternehmensgruppe passen: beispielsweise Entwickler von neuen Hightech-Gadgets.

Doch über das Programm will Media-Saturn nicht nur Innovation abgreifen. Wertvoll ist auch der direkte Kontakt zu kreativen Köpfen und Talent, den man sonst vielleicht nicht bekommen würde. Der Elektronik-Spezialist kann über die „Spacelab“-Initiative also auch neue Mitarbeiter für sich gewinnen. Bei dem nach wie vor akuten Fachkräftemangel wäre das auch ein Grund für andere Händler, um über vergleichbare Projekte zumindest einmal nachzudenken.

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