„Sättigung nicht abzusehen“: Zooplus wächst erneut kräftig

Die Zooplus AG hat im Geschäftsjahr 2016 einen Netto-Umsatz von 908 Mio. Euro erzielt. Das besagen die vorläufigen Zahlen für das letzte Jahr. Demnach konnte Zooplus nicht nur seine ursprüngliche Prognose übertreffen, nachdem man zum Start in das vergangene Jahr zunächst ein Umsatz-Ziel von mindestens 875 Mio. Euro ausgegeben hatte. Der Spezialversender toppt auch seine zweite Prognose, die Zooplus nach einem starken ersten Halbjahr 2016 auf 900 Mio. Euro Netto-Umsatz erhöht hatte.

Zooplus Cornelius Patt
Zooplus-Chef Cornelius Patt (Bild: Zooplus AG)

Insgesamt konnte Zooplus nun seine Umsatzerlöse um 28 Prozent steigern, nachdem der Tier-Spezialist bereits ein Jahr zuvor um 31 Prozent auf 711 Mio. Euro Netto-Umsatz zulegen konnte.

Für das erneut starke Wachstum gibt es mehrere Gründe. So konnte Zooplus die Zahl der aktiven Kunden zuvor 4,0 Mio. (2015) auf über 4,8 Mio. (2016) steigern, was die Macher nicht überrascht. „Immer mehr Kunden erkennen die Vorteile des Online-Handels“, weiß Cornelius Patt, Vorstandsvorsitzender der Zooplus AG (siehe Foto). „Eine Sättigung ist nicht abzusehen.“

Über welche Maßnahmen die Neukunden gewonnen wurden, hat Zooplus bis Redaktionsschluss nicht verraten. Prinzipiell aber setzt der Spezialversender auf Online-Marketing, um Kunden dort abzuholen, wo sie einen direkten Zugang zum Online-Shop von Zooplus haben. Das jedenfalls lässt sich dem Geschäftsbericht für das vorletzte Jahr 2015 entnehmen. Dort zeigt sich auch, dass beim Online-Geschäft mit Tierbedarf tatsächlich noch viel Luft nach oben ist. So schätzt Zooplus den Gesamtmarkt in Europa im Bereich „Heimtier“ auf ein Volumen von rund 25 Mrd. Euro (brutto) im Jahr 2015, wovon erst sechs bis sieben Prozent auf den Online-Handel entfallen. So gesehen ist es kein Wunder, dass Zooplus gleich in all seinen 30 Ländermärkten in Europa zweistellige Wachstumsraten erzielen konnte.

Der Pureplayer profitiert aber nicht nur von Neukunden, sondern auch von Bestandskunden. So hat das Geschäft mit Neukunden um 26 Prozent zugelegt, bei Stammkunden gab es ein Plus von 29 Prozent.

Generell kann Zooplus hohe Wiederkaufsraten erzielen, was nicht zuletzt am Geschäft mit Tierfutter liegt. Das wird im Gegensatz zu Zubehör wie Hundeleinen ständig benötigt, so dass die Zooplus AG bereits 82 Prozent des Gesamtumsatzes über Futter erwirtschaftet (Vorjahr: 80 Prozent). Bei Futter sind die Margen im Schnitt aber geringer als beim Geschäft mit Zubehör. Weil der Futteranteil gestiegen ist, hat sich daher im ersten Halbjahr 2016 die Marge der Zooplus AG verschlechtert. Konkret reduzierte sich die Rohmarge (Umsatzerlöse abzüglich Wareneinsatz) von 27,4 Prozent auf 24,9 Prozent.

Solche Details für das ganze Jahr verrät Zooplus am 23. März 2017, wenn der Konzernabschluss mit den finalen Zahlen erscheint. Konkret wird der Spezialversender aber schon jetzt, was das laufende Geschäft betrifft. Demnach erwartet man nun einen Netto-Umsatz von mindestens 1,125 Mrd. Euro für 2017.

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2 Kommentare

  1. Alle Online-Unternehmen reden nur noch vom Umsatz. Über Gewinn wird nicht ein einziges Wort verloren.
    Umsatz zu machen ist nun wirklich kein Problem, wenn man die Ware quasi verschenkt. Früher
    haben gestandene Einzelhandelskaufleute noch gelernt:“ Wer nichts mehr weiss, geht über den Preis“.
    Es gibt nachweislich sehr viel Unwissende im Online-Handel, wie die Bilanzen ohne Gewinn zeigen. Geldverbrennung statt Gewinn-Maximierung. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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