Rolle rückwärts? Internetstores-Gruppe eröffnet Fahrrad-Geschäft

Etwas überraschend expandiert die Internetstores-Gruppe im stationären Einzelhandel, die momentan noch auf das Versandgeschäft mit Fahrrädern (Online-Shops Fahrrad.de, Bikeunit und Bruegelmann) und Outdoor-Ausrüstung (Campz und AddNature) spezialisiert ist. Doch der langjährige Online-Pureplayer wagt sich nun erneut in den Multichannel-Handel vor. So gibt es seit kurzem einen „Concept Store“ in Schweden, wo der Spezialversender bereits mit verschiedenen Online-Shops aktiv ist.

Internetstores Gruppe
Die Internetstores-Gruppe verkauft mit mehreren Marken (Bild: Internetstores)

Zur Erinnerung: Zum einen verkauft die Internetstores-Gruppe in Schweden über einen Online-Shop der Versendermarke „Bikester„, mit der das Multishop-Unternehmen aus Esslingen insgesamt in zehn europäischen Ländern aktiv ist und damit das Geschäft des deutschen Shops Fahrrad.de im Ausland fortführt. Einen schwedischen Länder-Shop sowie neun weitere lokalisierte Angebote für Kunden im europäischen Ausland gibt es zudem von dem Outdoor-Ausrüster Campz (siehe Grafik).

Obendrein gehört seit Frühjahr 2013 noch der schwedische Outdoor-Ausrüster „AddNature“ zur Gruppe, der damals für rund 27 Mio. Euro übernommen wurde – um die Marktposition im Bike- und Outdoor-Sortiment auszubauen und „die Marktstellung im nordeuropäischen Raum“ zu stärken.

Bereits bei der Übernahme hatte AddNature eine Handvoll Geschäfte betrieben, über die damals immerhin rund 30 Prozent des Jahresumsatzes in Höhe von 21 Mio. Euro erzielt wurden. Auch der neue Concept Store in Stockholm fimiert zwar unter der Händlermarke „AddNature“. Zusätzlich kann man vor Ort im neuen Geschäft aber auch ausgewählte Produkte aus dem Fahrrad-Sortiment von Bikester kaufen, zusätzlich wird im Geschäft mit der Versendermarke „Bikester“ geworben.

Bikester Store Sweden
Blick in das erste stationäre Ladengeschäft von Bikester (Bild: Internetstores)

Mit dem neuen Concept Store will die Internetstores-Gruppe nach eigenen Angaben einen besseren Kundenservice bieten und eine zusätzliche Anlaufstelle für Interessenten schaffen. Vor Ort gibt es daher neben Bekleidung und Zubehör auch einen Showroom, so dass Kunden verschiedene Fahrrad-Modelle begutachten können. Wer dann ein Fahrrad kaufen will, kann sich das Bike nach Hause liefern lassen.

Klingt schlüssig, im Zusammenhang mit der Internetstores-Gruppe aber trotzdem ungewöhnlich. Denn die Wurzeln der im Jahr 2003 gegründeten Internetstores-Gruppe liegen in einem stationären Fahrradgeschäft, das einst der Vater von Internetstores-Gründer René Marius Köhler betrieben hatte.

Einige Jahre lang wurde dieses stationäre Geschäft in Stuttgart sogar parallel zum Online-Business betrieben, dann aber doch komplett aufgegeben. Zwar habe man mit dem Geschäft gute Umsätze gemacht, die Gruppe wollte sich damals aber ganz auf den Online-Handel konzentrieren. Warum die Gruppe nun mit ihrem ersten Concept Store für die Versendermarke „Bikester“ aber doch wieder auf den Offline-Handel setzt, hat man bis Redaktionsschluss gegenüber neuhandeln.de nicht verraten.

Schon gewusst? Jeden Freitag erscheint der kostenlose Newsletter von neuhandeln.de – so erhalten Sie alle Beiträge bequem in Ihr Postfach und verpassen keine Artikel mehr. Über 3.221 Kollegen aus dem Versand- und Multichannel-Handel beziehen bereits den Newsletter – hier geht es zum Abo.