Orion Versand: Drei Faktoren befeuern das Erotik-Geschäft

Der Erotik-Spezialist Orion konnte das vorletzte Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: 30. Juni) mit einem Netto-Umsatz von insgesamt 67,4 Mio. Euro abschließen, wie aus dem vor kurzem veröffentlichten Jahresabschluss jetzt hervorgeht. Demnach konnten die Flensburger zum Vorjahr wieder deutlich um 4,5 Prozent zulegen, nachdem das Geschäft ein Jahr zuvor noch spürbar nachgelassen hatte.

Orion Versand Umsatz
Beim Orion Versand brummt das Geschäft bereits seit Jahren (Bild: eigene Grafik)

Damals hatte der Erotik-Händler unter anderem einen Umsatzrückgang in südeuropäischen Ländern verbuchen müssen. Das Jahr darauf haben aber mehrere Faktoren das Geschäft befeuert. So konnten die Flensburger zum einen davon profitieren, dass man das Artikelsortiment ausgeweitet hatte. Zum anderen konnte der Umsatz durch „eine intensivere Kundenbetreuung“ gesteigert werden. Was genau damit gemeint ist, verrät man zwar auch auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht. Denkbar wäre aber zum Beispiel, dass mehr Newsletter oder Mailings an die Bestandskunden verschickt wurden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Umsatz außerdem durch Wechselkurseffekte gestiegen ist. Denn wegen Kursschwankungen hatten sich die Einkaufspreise für die Produkte erhöht, die der Orion Versand in US-Dollar beschafft. Aus diesem Grund waren Preiserhöhungen notwendig geworden, so dass der höhere Umsatz „in Teilen“ auch auf höhere Produktpreise zurückzuführen ist.

Die Preiserhöhungen im Einkauf wurden aber nicht ganz in die Verkaufspreise einkalkuliert, weshalb die Rohertragsquote im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent gesunken ist und bei rund 38,3 Prozent lag.

Dennoch ist neben dem Umsatz auch der Jahresüberschuss deutlich gestiegen von zuvor 2,4 Mio. Euro auf nun 3,4 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss konnte allerdings auch gesteigert werden, weil im Vorjahr in der Bilanz noch Zusatzkosten durch einen Umbau der Logistik enthalten waren.

Orion Versand Logistik
Das neue Lager (Bild: Orion Versand)

Zur Erinnerung: Im Herbst 2014 hatte der Erotik-Versand in Flensburg ein automatisches Hochregalkartonlager (AKL) in Betrieb genommen, um den Wareneingang schneller abzuwickeln. Seitdem werden die angelieferten Pakete nach der Qualitätskontrolle automatisch mittels Regalbediengeräten im AKL eingelagert.

Zuvor mussten die Mitarbeiter noch mit Gabelstaplern durch die Wareneingangshalle fahren und die ankommenden Pakete manuell in die Lagerregale einlagern. In das AKL und entsprechende Zusatzelemente wie eine neue Sprinkleranlage hat Orion fast 4 Mio. Euro investiert.

Im laufenden Betrieb wurden damals die Regale geräumt und zusätzliche Lagerräume angemietet, um im Zuge dessen das automatische Hochregalkartonlager zu errichten. Diese Zusatzkosten gab es ein Jahr später nicht mehr, dazu sei die Abwicklung durch die neue Logistik-Anlage effizienter geworden.

Für das kürzlich abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16 hatte Orion ursprünglich ein Plus von vier Prozent prognostiziert. Genaue Zahlen verrät der Erotik-Spezialist zwar noch nicht. Nach Informationen von neuhandeln.de habe man die Prognose aber „deutlich übertroffen“. Auch in das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 sei der Erotik-Versender in diesem Sommer mit „jeder Menge Schwung und Elan“ gestartet.

Die Orion Versand GmbH & Co. KG beliefert Privatkunden in mehreren europäischen Ländern und Großkunden. Nicht im Umsatz enthalten ist dagegen das Filialgeschäft mit rund 170 Standorten.

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