Offiziell: Martin Sinner verlässt MediaMarktSaturn-Gruppe

E-Commerce-Experte Martin Sinner ist nicht mehr hauptberuflich für die MediaMarktSaturn-Gruppe tätig. Einen entsprechenden Bericht der Lebensmittelzeitung (nur für Abonnenten zugänglich) hat der Handelskonzern im Gespräch mit neuhandeln.de bestätigt. Demnach hat der 50-Jährige entschieden, sich um neue Projekte außerhalb der Unternehmensgruppe zu kümmern, wie MediaSaturn mitteilt.

Martin Sinner
Martin Sinner (Bild: MediaMarktSaturn)

Überraschend kommt sein Abschied nicht. Denn beim Handelskonzern war Sinner (siehe Foto) seit seinem Einstieg im Herbst 2014 als Geschäftsführer für die Electronics Online Group (EOG) zuständig. In dieser internen Einheit wollte die Gruppe die Aktivitäten ihrer Online-Pureplayer bündeln.

Kern der EOG war der Elektronik-Versender Redcoon, den der Konzern im Frühjahr 2011 übernommen hatte. Um Redcoon herum wollte die Gruppe zusätzliche Online-Shops aufbauen, vor diesem Hintergrund wurde Sinner auch parallel zum Redcoon-Geschäftsführer bestellt.

Gestartet hatte man unter dem Namen „Biwigo.de“ bislang allerdings nur einen Spezial-Shop für weiße Ware, der inzwischen auch schon wieder eingestampft wurde. In der internen EOG hatte der Konzern dafür im Sommer 2015 zusätzlich das Startup-Programm „Spacelab“ angesiedelt, über das sich die Gruppe an verheißungsvollen Jungunternehmen aus der Technik-Branche beteiligen wollte.

Diese Strategie hat die Gruppe allerdings auch schon wieder geändert. So ist das „Spacelab“ bereits Geschichte, seit diesem Jahr läuft das Startup-Programm unter dem Namen Retailtech Hub. Hier liegt der Schwerpunkt auf gemeinsamen Pilot-Projekten und nicht mehr auf Beteiligungen. Denn beim „Spacelab“ hatte es in den Jahren zuvor oft Diskussionen gegeben, wenn Start-Ups bewertet wurden.

Martin Sinner führt das neue Programm daher nicht mehr, da er selbst auf Venture Capital spezialisiert ist. Den „Spacelab“-Nachfolger verantwortet nun Martin Wild – der Chief Digital Officer des Konzerns.

Und auch bei Redcoon hat es seit seinem Eintritt einige Umstrukturierungen gegeben. So war Sinner bereits Anfang 2016 als Geschäftsführer bei Redcoon ausgestiegen, weil das operative Geschäft an die jeweiligen Landesgesellschaften von Media-Saturn übergeben wurde. So wollte man von Synergien bei Einkauf, Logistik und Vertrieb profitieren. Weil sich aber die Kundengruppen von Media-Markt, Saturn und Redcoon zunehmend überschneiden, wurden zuletzt fast alle Redcoon-Shops beerdigt.

Durch diese Umstrukturierungen bei Redcoon und dem Startup-Programm wurde letztlich auch die EOG aufgegeben, so dass Sinners Abschied keine Überraschung ist. Er bleibt dem Konzern dennoch erhalten. So unterstützt der 50-Jährige das neue „Retailtech Hub“, wo er Start-Ups als Mentor berät.

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