Nach Fressnapf-Abschied: BFS verschickt für Eddie Bauer

Die Baur Fulfillment Solutions GmbH (BFS) hat einen neuen Großkunden: So kümmert sich der Logistik-Dienstleister aus der Baur-Gruppe jetzt exklusiv um das komplette Fulfillment für den Freizeitmode-Versender Eddie Bauer in Deutschland. Dabei verschickt BFS ab sofort nicht nur Pakete, wenn Kunden direkt bei Eddie Bauer Deutschland bestellen. Der Dienstleister kümmert sich auch um alle Bestellungen, die über externe Online-Plattformen wie Otto.de eingehen.

Eddie Bauer PaketDie Bestellungen bei Eddie Bauer verschickt ab sofort BFS (Bild: Baur-Gruppe)

Als Logistik-Dienstleister kümmert sich BFS auch um Wholesale-Partner von Eddie Bauer und beliefert die beiden Outlet-Stores, die Eddie Bauer hierzulande neben dem Versandgeschäft betreibt. Zusätzlich verantwortet BFS den Kundenservice und das Zahlungsmanagement.

Mit Eddie Bauer hat BFS einen neuen Kunden gewonnen, der nach eigenen Angaben perfekt zur neuen Unternehmensstrategie passt. So fokussiert sich die Baur-Tochter seit dem vergangenen Jahr auf das Geschäft mit Mode und Lifestyle-Produkten, wo BFS bereits für Textilhersteller wie s.Oliver tätig ist. Für s.Oliver ist BFS bereits seit längerem aktiv. Nachdem BFS zu Beginn hier nur für das Versandgeschäft in den Niederlanden, Belgien und der DACH-Region zuständig war, kümmert sich die Otto-Tochter seit dem vergangenen Jahr zusätzlich um das Fulfillment für die Online-Shops in Frankreich und Slowenien, die im November 2015 gestartet waren.

Dass sich BFS auf das Fulfillment-Geschäft mit Mode konzentriert, hat seine Gründe. Denn zum 30. Juni 2015 hatte der Tierbedarf-Spezialist Fressnapf die Zusammenarbeit mit BFS gekündigt. Zuvor war die Baur-Tochter seit dem Start im Dezember 2009 für den Kundenservice und das Fulfillment des deutschen Online-Shops des Multichannel-Unternehmens verantwortlich.

Durch den Abschied von Fressnapf musste BFS im vergangenen Jahr 138 Mitarbeitern kündigen, aktuell sind daher nur noch rund 1.500 Mitarbeiter beim Dienstleister beschäftigt. Zusätzlich wurde ein eigener Logistik-Standort (Seewiese) aufgegeben, wo man ausschließlich Pakete für Fressnapf gepackt hatte. Dass Fressnapf die Zusammenarbeit beendete, hat aber nun auch sein Gutes. Denn die Versandabwicklung beim Tierfutter-Geschäft war für BFS schon immer ein Sonderfall, wo man ein eigenes Lager brauchte und kaum Synergien nutzen konnte. Nun sieht es etwas anders aus, da die Kunden von BFS jetzt allesamt aus dem Textilgeschäft stammen.

Eddie Bauer ist in Deutschland seit 1995 aktiv und entstand durch ein Joint Venture zwischen Eddie Bauer USA und den Textilversendern Heinrich Heine und SportScheck aus der Otto-Gruppe, zu der wiederum heute nach wie vor die Baur-Gruppe und damit auch BFS gehört.

2008 hatte mit Werner Schulz der Beiratsvorsitzende von Eddie Bauer Deutschland alle Anteile im Rahmen eines Management-Buyouts übernommen. Im vergangenen Jahr ging dann aber das Deutschland-Geschäft komplett an Eddie Bauer Amerika. Hierzulande sorgte zuletzt das Vorhaben für Aufsehen, mit einer Shop-in-Shop-Kooperation im stationären Einzelhandel angreifen zu wollen. Dieses Vorhaben wurde nach Informationen von neuhandeln.de nun “vorerst auf Eis gelegt“, wobei es aktuell gar keine Pläne mehr für so eine Expansion gibt.

Laut dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss kam die deutsche Eddie Bauer GmbH & Co. KG im vorletzten Geschäftsjahr 2013/2014 (Stichtag: 28. Februar) auf einen Netto-Umsatz von 26,3 Mio. Euro, wodurch der Umsatz zum Vorjahr um zwei Prozent gesunken war. Bei dem eigenen Versandhandel gab es zwar ein Plus von 4,1 Prozent auf 20,0 Mio. Euro. Parallel gab es aber beim Großhandel ein Minus von 21,2 Prozent auf 5,2 Mio. Euro, weil unter anderem das Sales-Angebot bei den Partner Heine und Otto reduziert wurde. Der Jahresüberschuss betrug damals 1,4 Mio. Euro und lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (1,3 Mio. Euro).

Fressnapf vertraut seit dem Abschied bei BFS auf Arvato als neuen Fulfillment-Dienstleister.

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