„Mehr Freiraum für Investitionen“: Zooplus rechnet mit weniger Gewinn

Die Zooplus AG korrigiert die eigene Ergebnisprognose nach unten. Demnach rechnet der Spezialist für Heimtierbedarf für das laufende Geschäftsjahr 2017 nur noch mit einem Ergebnis vor Steuern (EBT) in einer einstelligen Millionenhöhe. Ursprünglich hatte der Spezial-Versender ein EBT zwischen 17 und 22 Mio. Euro prognostiziert. Dass es nun voraussichtlich anders kommen wird, hat handfeste Gründe.

Zooplus Cornelius Patt
Vorstand Cornelius Patt (Bild: Zooplus AG)

So will die Zooplus AG nach eigenen Angaben stärker in die Gewinnung von profitablen Neukunden investieren, um dadurch das Umsatzwachstum zu beschleunigen. „Wir wollen uns mehr Freiraum für Investitionen in unser Produktangebot und den Ausbau unserer Kundenbasis schaffen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Cornelius Patt (siehe Foto).

Investieren will man konkret in eine „intensivierte Neukundenakquisition“ sowie in Logistik und IT. Patt zufolge sei das der richtige Kurs „in einem hochattraktiven und zugleich sehr wettbewerbsintensiven Markt“.

Für Zooplus sei die „oberste Zielsetzung“, mit einem deutlich beschleunigten Wachstum im dritten und vierten Quartal 2017 jeweils eine sehr gute Basis für ein erhöhtes Wachstum in 2018 zu legen. Somit wird auch im Jahr 2018 eine Beschleunigung des Umsatzwachstums in den Vordergrund gestellt. Für das laufende Geschäftsjahr 2017 rechnet Zooplus dennoch weiter mit einem Umsatzziel von rund 1,125 Mrd. Euro, das man auf Basis der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 prognostiziert hatte.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres konnte die Zooplus AG einen Netto-Umsatz von europaweit 517 Mio. Euro über alle Online-Shops erzielen und damit im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent wachsen (H1/2016: 428 Mio. Euro). Haupttreiber der Entwicklung war nach eigenen Angaben vor allem das Online-Geschäft mit Stammkunden, die immer wieder Futter & Co. bei Zooplus für ihre Haustiere bestellen. Dennoch stagnierte das EBT im ersten Halbjahr 2017 mit 5,1 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. So hatte sich durch ein „weiter sehr wettbewerbsintensives Marktumfeld“ die Rohmarge (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) reduziert von zuvor 24,9 auf 24,5 Prozent.

Grund waren Preisanpassungen, um Kunden ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Durch gute Preise konnte Zooplus aber auch seine Marktposition ausbauen und weiteres Wachstum erreichen. Der Rückgang der Rohmarge konnte zudem durch höhere Werbekostenerlöse und Verbesserungen bei den sonstigen Aufwendungen vollständig ausgeglichen werden. Dazu gab es aber Anlaufkosten für zwei neu in Betrieb genommene Fulfillment-Center. Zudem hatte Zooplus in seine IT-Plattform investiert.

Zooplus ist mit Online-Shops europaweit in 30 Ländern vertreten. Der Konzern ist außerdem mit seiner Discount-Marke Bitiba parallel in 14 europäischen Ländern zu seiner Kern-Marke Zooplus vertreten.

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