Media-Saturn: Neue Dachmarke Ceconomy, neue Online-Zahlen

In diesem Frühjahr hatte die Metro-Gruppe angekündigt, das bestehende Geschäft des Mischkonzerns in zwei Lager aufteilen zu wollen. Nun steht der Fahrplan für die Aufspaltung fest. So soll das Geschäft der Supermarktkette Real gemeinsam mit dem Lebensmittel-Großhändler Metro Cash & Carry künftig unter dem Firmennamen „Metro“ geführt werden, während das Multichannel-Geschäft der auf Elektronik spezialisierten Media-Saturn-Gruppe dann unter der Bezeichnung „Ceconomy“ geführt werden soll. Das hat der Metro-Konzern heute auf seinem „Capital Markets Day“ in Aussicht gestellt.

Pieter Haas
Metro-Vorstand Pieter Haas (Bild: Metro Group)

Während die bisherige Metro AG als „Ceconomy AG“ weiterleben soll, wird der Lebensmittel-Spezialist als eine eigenständige, börsennotierte Gesellschaft abgespalten und unter dem etablierten Namen „Metro“ firmieren.

Die Trennung in zwei unabhängige Gesellschaften wird den Aktionären im Verhältnis 1:1 vorgeschlagen, so dass jeder Aktionär der alten Metro AG zusätzlich zur Ceconomy-Aktie auch eine Aktie der neuen Metro AG erhält.

Über den geplanten Demerger soll die Hauptversammlung der Metro AG am 6. Februar 2017 abstimmen.

Mit der geplanten Aufteilung will der Konzern seine Strukturen vereinfachen und zwei Unternehmen an den Start bringen, die jeweils auf eine Branche fokussiert sind. Der Vorstand der – für Leser von neuhandeln.de künftig interessanteren – Ceconomy AG soll dann aus drei Personen bestehen.

Den Ceconomy-Vorsitz übernehmen soll dabei Pieter Haas (Metro-Vorstand und Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn Holding GmbH), während das Gremium mit Mark Frese (Metro-Vorstand für Finanzen) und Dieter Haag Molkenteller (Recht, Compliance) komplettiert wird.

Unter dem neuen Dach „Ceconomy“ soll die Media-Saturn-Gruppe in den kommenden Jahren vor allem die Internet- und online-induzierten Umsätze steigern und ihr Service-Geschäft ausbauen.

Media Markt und Saturn wachsen online, Redcoon schwächelt

Im vergangenen Geschäftsjahr 2015/2016 (Stichtag: 30. September) konnte Media-Saturn einen Online-Umsatz von 2,0 Mrd. Euro über alle Online-Shops und Länderaktivitäten erzielen (siehe Grafik), was einem Wachstum von rund elf Prozent entspricht. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz der Gruppe (online und offline) stieg im selben Zeitraum lediglich um 0,1 Prozent flächenbereinigt – wenn auch der Gesamtumsatz mit 21,9 Mrd. Euro netto deutlich höher ausfällt, was starke Zuwächse erschwert.

Vom Online-Gesamtumsatz in Höhe von 2,0 Mrd. Euro netto wurden satte 1,6 Mrd. Euro über die beiden Vertriebsmarken Media Markt und Saturn generiert, was einem Wachstum von rund 35 Prozent entspricht. Ähnlich stark war das Wachstum bereits im dritten Quartal 2015/2016 ausgefallen, weil unter anderem das Online-Sortiment der beiden Vertriebsmarken zunehmend ausgebaut wird.

Das Online-Geschäft des Elektronik-Versenders Redcoon hat sich dagegen im Geschäftsjahr 2015/2016 rückläufig entwickelt, was Leser von neuhandeln.de aber ebenfalls kaum überraschen dürfte. Denn seit dem Geschäftsjahr 2015/16 beschafft Redcoon keine Produkte mehr günstig auf dem Graumarkt.

Dadurch kann der Händler keinen Preisvorteil mehr an Kunden weitergeben, wodurch der Elektronik-Versender nicht mehr so preisattraktiv ist. Durch die neue Strategie betreibt Redcoon auch keinen Großhandel mehr mit Graumarkt-Ware, über den zusätzliche Umsätze erzielt wurden.

Media Saturn Umsatz
Media-Saturn konnte online erneut seinen Umsatz steigern (Grafik: Metro)

Aktuell ist die Media-Saturn-Gruppe vor Ort in 15 europäischen Ländern aktiv. Vom Online-Shop von Saturn gibt es vier Länderangebote, bei Media-Markt sind es 13 Länder-Shops. Redcoon verkauft in drei Ländern Europas. Im Online-Umsatz der Gruppe ist zudem das Geschäft des russischen Elektronik-Händlers 003.ru enthalten, den Media-Saturn vor über vier Jahren übernommen hatte. Zum Online-Portfolio zählt zudem das Live-Shopping-Portal iBood.com, an dem die Gruppe die Mehrheit hält.

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