„Gewohnt günstige Dauerpreise“: dm startet Online-Shop

Rolle rückwärts bei dm? Zum Frühsommer 2015 startet die Drogeriemarkt-Kette erstmals mit einem eigenen Online-Shop. Auf der Website www.dm.de sollen Kunden dann nach eigenen Angaben „nahezu das gesamte Sortiment“ vorfinden, dass bisher nur in den 1.600 Märkten der Drogerie erhältlich war. Redaktionelle Inhalte sollen das Sortiment im Shop ergänzen.

dm Website

Noch kann man auf der dm-Website nicht kaufen (Bild: Screenshot)

Den Shop startet dm, weil das Einkaufen im Internet für die eigenen Kunden immer mehr an Bedeutung gewinne. Zudem will man auch Kunden eine Einkaufsmöglichkeit bieten, die in ihrer Nähe keinen dm-Markt haben oder während der Öffnungszeiten nicht kaufen können.

ECommerce-Kooperation mit Amazon wurde mangels Nachfrage eingestellt

Das klingt schlüssig, verwundert aber trotzdem. Denn erst im Sommer 2013 hatte dm den Online-Vertrieb über Amazon beendet, weil sich die “Nachfrageerwartungen nicht erfüllt” und die Perspektive “für eine erfolgreiche Forsetzung des Online-Handels bei Amazon” gefehlt hatte.

Der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung Erich Harsch hatte zudem erklärt, dass Kunden online vor allem schwere Produkte wie Windeln oder Waschmittel ordern, die stark über den Preis verkauft werden und daher nur eine geringe Handelsspanne haben. Deshalb sei es schwer, eine gute Spanne zu erwirtschaften, um die Logistik finanzieren zu können.

Auf Nachfrage heißt es, dass man sich für einen zukunftsweisenden Schritt entschlossen habe – auch wenn der Online-Handel auf Grund der geringen Margen schwierig sei. Es gehe aber darum, den Kunden mit dem Online-Shop einen zusätzlichen Service zu bieten.

Über höhere Preise im Online-Shop will man das Versandgeschäft nicht finanzieren, da dm auch online „gewohnt günstige Dauerpreise“ verspricht und Kunden nicht über erhöhte Preise die Versandkosten des Online-Shops mittragen sollen. Für Bestellungen wird dm aber in jedem Fall Versandkosten berechnen, da man bei einheitlichen Preisen auch „weiterhin der günstigste Anbieter für Drogeriewaren am Markt“ sein möchte.

Zum Vergleich: Rossmann liefert Online-Bestellungen ohne Mindestbestellwert, die Versandkosten betragen 4,95 Euro. Die für das Versandgeschäft verantwortliche Rossmann Online GmbH hat im Geschäftsjahr 2012 bei einem Netto-Umsatz von 32,1 Mio. Euro einen Jahresfehlbetrag von -1,5 Mio. Euro eingefahren. Im Jahr zuvor gab es bei 28,7 Mio. Euro Umsatz einen Verlust von 0,6 Mio. Euro, wie dem Jahresabschluss zu entnehmen ist.

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